Während viele Regelschulen im Sommer Betreuung anbieten, schließen zahlreiche Sonderschulen ihre Türen vollständig. Eltern behinderter Kinder kämpfen jedes Jahr mit denselben Hürden. Dominique Stiefsohn, Mutter des zehnjährigen Toni, organisiert seit Jahren inklusive Treffen für betroffene Familien. Sie betont: Der Mangel an Betreuung betrifft viele. Private Angebote existieren, doch deren Kosten übersteigen oft das Budget der Familien.
Zu wenig Plätze, zu hohe Hürden
In Niederösterreich stehen laut Landesrätin Rosenkranz nur rund 120 Betreuungsplätze zur Verfügung – gebraucht würden aber mindestens 500. Gemeinden entwickeln zwar gelegentlich inklusive Programme, doch das reicht nicht. Viele Eltern kümmern sich den gesamten Sommer allein um ihr Kind. Das führt zu Jobverlusten, finanziellen Engpässen und gesundheitlicher Belastung. Auch Geschwisterkinder leiden darunter. Zudem brauchen viele Kinder speziell geschultes Personal, etwa bei Epilepsie oder nächtlicher Aktivität. Anbieter lehnen solche Fälle oft ab.
Versprochene Lösungen lassen weiter auf sich warten
Schon 2023 kündigte Landesrätin Rosenkranz Verbesserungen an, doch konkrete Schritte fehlen weiterhin. Sie prüft aktuell Modelle aus anderen Bundesländern und verweist auf begrenzte Budgets. Sie strebt eine langfristige Lösung mit Beteiligung von Gemeinden, Ländern und Bund an. Einmalzahlungen lehnt sie ab. Derzeit verweist sie auf Hilfen wie den Pflegecheck über 1.000 Euro. Dieser Betrag soll Familien kurzfristig entlasten und die Erwerbstätigkeit erleichtern. Ein verbindlicher Zeitplan bleibt aus.