Versorgungsunterbruch betrifft auch Prag – Ursache technisch, nicht kriminell
Am Freitagmittag fiel in weiten Teilen Tschechiens unerwartet der Strom aus. Besonders betroffen waren der Norden und Osten des Landes sowie mehrere Stadtteile von Prag. Der Stromausfall ging auf eine schwerwiegende Störung im Hochspannungsnetz zurück, wie der Netzbetreiber ČEPS mitteilte.
Laut Industrieminister Lukáš Vlček war ein beschädigter Phasenleiter an einer Leitung für den Ausfall von insgesamt neun Umspannwerken verantwortlich. Fünf der 14 tschechischen Regionen litten zeitweise unter der Unterbrechung der Versorgung.
Kein Hinweis auf Hackerangriff oder Sabotage
Sicherheitsbehörden schlossen einen gezielten Angriff auf das Netz aus. Weder das Amt für Cybersicherheit noch die Antiterror-Einheit fanden Anhaltspunkte für einen kriminellen Hintergrund. Auch Prags Bürgermeister Bohuslav Svoboda bestätigte, dass es sich um ein überregionales Netzproblem handle, nicht um einen Fehler in der Hauptstadt.
Stromversorgung wird schrittweise wiederhergestellt
Ab dem frühen Nachmittag konnte die Versorgung nach und nach wiederaufgenommen werden. Dennoch waren gegen 17 Uhr laut öffentlich-rechtlichem Rundfunk noch zehntausende Haushalte ohne Strom.
Der öffentliche Nahverkehr in Prag kam zeitweise zum Erliegen. U-Bahnen und Straßenbahnen standen still, auf der rechten Moldauseite verzögerte sich die Wiederaufnahme des Betriebs. Zugverbindungen waren ebenfalls betroffen, der Flughafen Prag blieb funktionsfähig.
Spitäler blieben stabil – Österreich nicht betroffen
In den betroffenen Krankenhäusern liefen laut Gesundheitsminister Vlastimil Válek die Notstromsysteme planmäßig an. Es kam zu keinen gesundheitlichen Gefährdungen, nur zu leichten Verzögerungen bei Behandlungen.
Laut Austrian Power Grid hatte der Stromausfall keine Auswirkungen auf Österreich. Das Stromnetz blieb dort stabil.