Überwachungsvideos belegen: Jüdische Siedler griffen palästinensische Dörfer im Westjordanland an. In Kafr Malik bei Ramallah töteten sie laut palästinensischem Gesundheitsministerium drei Menschen und richteten schwere Schäden an. Dorfbewohner berichten von brennenden Häusern und Autos.
Munjed Nawaf Hamayel sagte, ein Soldat erschoss seinen unbewaffneten Bruder Murshed während des Angriffs. Er habe nichts bei sich gehabt, als der Soldat ihn traf. Die israelische Armee bestätigte die Angriffe durch Siedler und sprach von fünf Festnahmen. Laut Armee eröffneten Soldaten das Feuer auf Palästinenser, die mit Steinen warfen.
Gewalt dokumentiert: Videos zeigen Übergriffe
Die Menschenrechtsorganisation B’Tselem veröffentlichte am Donnerstag Videoaufnahmen der Übergriffe. In Taybeh zeigen die Bilder maskierte Männer mit Stöcken und Steinen. Ein weiteres Video aus Kafr Malik zeigt brennende Fahrzeuge und dichten Rauch.
Najeb Rostom, der Ortsvorsteher von Kafr Malik, sprach von über 100 Angreifern. Diese hätten das Dorf gestürmt, Gebäude in Brand gesetzt und das Feuer auf Einwohner eröffnet. Die Armee erklärte, über Vorfälle in Taybeh nichts zu wissen.
Abschied unter Protest: Drei Tote beerdigt
Am Donnerstag trauerte die Gemeinde um die Opfer. Die Beerdigung der getöteten Männer Lutfi Bairat, Mohamed Alnaji und Murshed Hamayel fand unter Protest statt. Die Menge rief: „Hört zu, Zionisten: Unser Volk wird niemals knien.“
Die Spannungen im Westjordanland haben zugenommen. Seit dem Angriff der Hamas 2023 mit über 1.300 Toten und 150 Geiseln häufen sich militärische Razzien, Festnahmen und Übergriffe durch Siedler. Israel baute seit 1967 etwa 160 Siedlungen im Westjordanland und Ostjerusalem – laut internationalem Recht sind diese illegal. Rund 700.000 jüdische Siedler leben dort heute.