Graz und Land Steiermark setzen klare Sicherheitsziele
Nach einem tragischen Vorfall in Graz handeln Stadt und Land nun gemeinsam. Die Bildungsdirektion Steiermark und die Stadt Graz riefen ein Expertengremium ins Leben. Dieses traf sich vergangenen Freitag erstmals, um konkrete Schutzmaßnahmen an Schulen zu besprechen.
Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner betonte die Bedeutung nachhaltiger Sicherheit. Gebäude sollen besser gesichert und Notfallszenarien regelmäßig geübt werden. Man plane Maßnahmen für Pflichtschulen und Höhere Schulen gleichermaßen. Fachleute aus Bildung, Sicherheit, Einsatzorganisationen und Planung arbeiten gemeinsam an Lösungen.
Schutzräume, Schließsysteme und Schulgelände im Fokus
Beim Treffen diskutierten die Experten moderne Schließsysteme, die es bereits in Kindergärten gibt. Schulen sollen sichere Rückzugsräume mit Notfallausstattung erhalten. Auch das Schulgelände und sensible Innenräume sollen künftig besser geschützt werden. Der Schutz soll flächendeckend greifen.
Psychologische Unterstützung wird ausgebaut
Am Freitag besprachen Fachleute eine Aufstockung der Schulsozialarbeit. Alle Grazer Schulen sollen zusätzliche Ressourcen erhalten. Mehr Psychologinnen und Psychologen sollen Schülerinnen und Schüler unterstützen. Auch die Zusammenarbeit mit Präventionsbeamten der Polizei wird verstärkt.
Warnsysteme über Lautsprecher oder Apps und verpflichtende Notfallübungen sind geplant. Bereits im kommenden Schuljahr sollen erste Maßnahmen sichtbar umgesetzt werden. Ein weiteres Expertentreffen ist im Sommer vorgesehen.
Flexible Rückkehr für BORG-Schülerinnen und Schüler
Ab Montag können BORG-Schüler wieder in ihr Schulgebäude zurückkehren – wenn sie möchten. Wer sich dazu noch nicht bereit fühlt, besucht eine mobile Klasse auf dem Gelände. Dort stehen sechs Container-Klassen bereit. Weitere Rückzugsorte befinden sich in der Smart City und der Helmut List-Halle.
Schüler, die derzeit keine Betreuung in der Schule benötigen, dürfen dem Unterricht mit Entschuldigung fernbleiben. Vier Optionen stehen ab Montag zur Auswahl.
Schule erhält neue Struktur und Identität
Die betroffene Schule wird baulich verändert. Eine Gedenkstätte ist in Planung. Auch eine Namensänderung wird diskutiert, jedoch noch nicht entschieden. Lehrkräfte und Schüler sind in alle Überlegungen einbezogen.
Sicherheitsmaßnahmen sollen mit Bedacht erfolgen, erklärte Landesrat Hermann. Er lehnt Sicherheits-Schleusen oder komplette Abschottung ab. Schulen müssen Orte der Entwicklung und des Miteinanders bleiben.