Immer mehr Staaten kürzen ihre Beiträge zur humanitären Hilfe der UNO.
Nicht nur die USA, auch Länder wie Deutschland, Schweden und Großbritannien reduzieren ihre Zahlungen deutlich.
Die UNO-Nothilfeorganisation Ocha erhält den Großteil ihres Budgets von wenigen westlichen Staaten.
Diese starke Abhängigkeit schafft ein gefährliches Ungleichgewicht, das sich jetzt rächt.
UNO-Generalsekretär António Guterres fordert ein Umdenken – bisher ohne Erfolg.
Lediglich Norwegen kündigte an, seine Beiträge zu erhöhen.
Internationale Helfer geraten unter Druck
Samantha Power, frühere Leiterin der US-Behörde USAid, warnt vor unklaren Reaktionen anderer Staaten.
Tammam Aldouat von „The New Humanitarian“ spricht von Panik unter den Helfern in Genf.
Er berichtet, dass Organisationen gezwungen seien, Strukturen zu verkleinern und Hilfe zu rationieren.
Humanitäre Akteure ziehen sich bereits aus einzelnen Regionen zurück.
Viele hoffen vergeblich auf neue Geldquellen aus Unternehmen oder Schwellenländern.
Die Gefahr eines Zusammenbruchs des globalen Hilfssystems wächst.
Kürzungen treffen Gesundheitsversorgung besonders hart
Winnie Byanyima, Chefin von UN Aids, warnt vor massiven Folgen der US-Kürzungen.
Sie erwartet einen dramatischen Anstieg von HIV-Neuinfektionen in besonders gefährdeten Regionen.
Ohne ausreichende Mittel könnten Todeszahlen wie in den 1990er-Jahren zurückkehren.
Früher galt die Finanzierung humanitärer Hilfe als relativ gesichert.
Nun endet diese Phase abrupt – mit gravierenden Folgen.
Die zentrale Frage bleibt: Werden Konfliktparteien mehr Verantwortung übernehmen oder sterben künftig einfach mehr Menschen?