Ein Halbfinale, das alle Regeln sprengte
Spanien und Frankreich lieferten sich ein Halbfinale der Nations League, das in jeder Hinsicht außergewöhnlich war. Mit einem 5:4-Sieg sicherte sich Spanien das Finalticket – ein Ergebnis, das eher zu einem Elfmeterschießen passt als zu einem Spiel in 90 Minuten.
Spanien führte früh mit 4:0, später mit 5:1, ehe Frankreich eine furiose Aufholjagd startete. Doch trotz aller Bemühungen reichte es nicht für den Ausgleich. Am Sonntag wartet Portugal im Finale – für Spanien die Chance auf den dritten großen Titel in Serie nach der EM 2024 und der letzten Nations League. Für die kommende WM gilt das Team als Favorit.
Yamal zeigt Weltklasse – und ist noch nicht einmal volljährig
Lamine Yamal wird in wenigen Wochen 18 – und spielt bereits wie ein Weltstar. Gegen Frankreich erzielte er zwei Tore und ließ dabei die viel besprochenen PSG-Spieler Ousmane Dembélé und Désiré Doué deutlich hinter sich. Yamal steht jetzt bei sechs Toren für Spanien und 25 für den FC Barcelona.
Frankreichs Joker Rayan Cherki stach hervor: Mit einem herrlichen Volley und einem präzisen Assist leitete er das späte Comeback ein. Kein Wunder, dass ihn internationale Topvereine auf dem Zettel haben.
Ein Spiel, das von Glanz und Chaos lebte
Mikel Oyarzabal bediente Nico Williams zum ersten Tor, dann legte er auch für Mikel Merino auf. Ein brillant ausgeführter Freistoß führte beinahe zum dritten Treffer – doch Dean Huijsens Abschluss zählte wegen Abseits nicht.
Nach der Pause erzielte Yamal einen Elfmeter, den er selbst herausgeholt hatte. Williams fand Pedri zum vierten Tor, ehe Mbappé vom Punkt verkürzte. Yamal setzte mit seinem zweiten Treffer auf 5:1.
Danach traf Dembélé den Pfosten, Cherki netzte sehenswert ein, Dani Vivian unterlief ein Eigentor, und Kolo Muani stellte mit einem Kopfball auf 5:4. In der Nachspielzeit fehlte Frankreich die Zeit für den Ausgleich.
Spaniens Klasse ist unbestritten – aber auch ihre Anfälligkeit
Die spanische Startelf beeindruckte mit einem Altersdurchschnitt von 24 Jahren. Der älteste Akteur war 28. Yamal und Williams wirbelten auf den Flügeln, Pedri und Merino trafen zentral, Oyarzabal glänzte als Vorbereiter.
Doch trotz der Offensivpower kassierte das Team vier Gegentore – ein klarer Schwachpunkt. Torhüter Unai Simón verhinderte Schlimmeres mit sechs Paraden.
Yamal kommentierte: „In solchen Spielen kann alles passieren. Man leidet bis zum Schluss, aber wir haben es ins Finale geschafft.“
Trainer Luis de la Fuente sagte: „Ich liebe den Schmerz im Spiel. Wenn zwei Spitzenteams aufeinandertreffen, nutzt jeder seine Momente.“
Spanien-Experte Guillem Balagué erklärte: „Diese Mannschaft glaubt an ihre Stärke. Sie verbindet Struktur mit Kreativität, Leidenschaft mit Disziplin. Sie wissen, dass sie auf dem richtigen Weg sind.“
Frankreich überzeugte offensiv – und versagte defensiv
Frankreich zeigte trotz Rückstands große Gefahr im Angriff. In beiden Halbzeiten hatten sie mehr Schüsse als Spanien.
Mbappé sagte im Interview: „Wir hatten Phasen, die wir lange nicht mehr gezeigt haben. Aber zwei Gegentreffer in zehn Minuten kosten zu viel. Es war nicht alles negativ, aber wir waren nicht konstant.“
Doué und Dembélé scheiterten knapp, Mbappé vergab weitere Chancen. Cherki brachte mit seinem Treffer und seiner Vorlage frischen Wind.
Die Abwehr jedoch wackelte: Pierre Kalulu hatte bei seinem Debüt an seinem Geburtstag große Probleme. Clément Lenglet, erstmals seit 2021 im Nationalteam, war ebenfalls überfordert.
Trainer Didier Deschamps erklärte: „Ich gebe niemandem die Schuld. Diese Viererkette ist nicht eingespielt. Spanien hat seine Chancen eiskalt genutzt – aber wir haben ebenfalls Qualität gezeigt.“
Reaktionen aus der Fußballwelt
Sulaimon Adelekan: „Diese junge spanische Mannschaft wird alles dominieren – mit Yamal, Pedri, Gavi und Williams.“
Victor: „Diese Spanier brauchen keinen Gegner mehr. Die WM ist bereits entschieden.“
Robbie: „Spanien ist das mit Abstand beste Team der Welt.“
Nick: „Spanien ist top, aber mit Rüdiger, Musiala und Havertz wäre Deutschland brandgefährlich gewesen. Auch Argentinien bleibt stark. Frankreich muss seine ideale Elf finden – das Potenzial ist riesig.“