Zinssenkung Nummer acht
Die Europäische Zentralbank hat erneut an der Zinsschraube gedreht. Der Einlagensatz wurde um 0,25 Prozentpunkte auf zwei Prozent gesenkt. Damit setzt die EZB ihren seit über einem Jahr andauernden Kurs sinkender Leitzinsen fort. Kreditnehmer mit variablen Zinsen können weiter auf Entlastung hoffen.
Inflationsziel in Reichweite – aber wie nachhaltig?
Die Entscheidung folgt auf eine Inflation im Mai von nur noch 1,9 Prozent im Euroraum – ein Wert, der unter der EZB-Zielmarke liegt. EZB-Chefin Christine Lagarde begründete die Senkung mit dem rückläufigen Preisdruck, gestützt durch sinkende Energiepreise und einen stärkeren Euro. Die Prognosen gehen für die kommenden Jahre von einer stabilen Teuerung rund um die Zwei-Prozent-Marke aus.
Uneinigkeit über weitere Schritte
Die Finanzmärkte sehen mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Zinspause bei der nächsten Sitzung. Doch Experten sind gespalten: Während manche Ökonomen eine Phase des Abwartens erwarten, rechnen andere – wie Tomasz Wieladek – mit zusätzlichen Senkungen, sollte sich das Wachstum weiter abschwächen oder neue Belastungen aus dem internationalen Umfeld entstehen.
Zinswende vor dem Ende?
Lagarde betonte, Entscheidungen würden weiterhin datenbasiert getroffen. Ob der jetzige Kurs die Talsohle markiert oder nur eine Zwischenstation ist, bleibt offen. In jedem Fall signalisiert die EZB: Sie bleibt wachsam – zwischen Preisstabilität und wirtschaftlichem Schwung.