Die Chefs von BBC und Sky schlagen Alarm: Der Vorschlag der britischen Regierung, Künstlicher Intelligenz Zugang zu urheberrechtlich geschützten Inhalten ohne vorherige Zustimmung zu erlauben, stößt auf scharfe Kritik. Sie warnen vor schwerwiegenden Folgen für die britische Kreativwirtschaft, die jährlich rund 125 Milliarden Pfund erwirtschaftet.
Forderung nach ausdrücklicher Zustimmung statt automatischer Nutzung
Tim Davie, Generaldirektor der BBC, und Dana Strong, CEO von Sky, plädieren für ein Opt-in-System, bei dem KI-Firmen erst nach Genehmigung Inhalte verwenden dürfen. Davie warnte vor einer drohenden Krise, sollte der Staat untätig bleiben: „Wir müssen unser geistiges Eigentum schützen – darin liegt unser Wert.“
Strong verwies auf die Unmöglichkeit für kleinere Produzenten, sich effektiv zu verteidigen: „Wenn es für Sky schon schwierig ist, unsere Rechte zu schützen, wie soll das dann ein kleines Studio schaffen?“
Kulturministerium verspricht Schutz für Kreative
Kulturministerin Lisa Nandy versicherte, dass die Regierung keine Regelung durchsetzen werde, die der Kreativbranche schade. Gemeinsam mit dem Technologie-Staatssekretär Peter Kyle will sie Gespräche mit Branchenvertretern führen, um tragfähige, durchsetzbare Gesetze zu entwickeln.
„Wir haben Ihre Sorgen gehört“, erklärte Nandy auf einer Medienkonferenz in London. „Wenn es nicht für die Kreativen funktioniert, funktioniert es auch nicht für uns.“
Druck auf Regierung wächst – Nähe zur Tech-Industrie in der Kritik
Nach Enthüllungen über zahlreiche Treffen zwischen Regierungsvertretern und der Tech-Branche in den letzten Monaten steht das Kabinett unter Druck. Der Vorwurf: zu große Nähe zu großen Technologiekonzernen.
Als Reaktion versprach die Regierung eine wirtschaftliche Folgenabschätzung ihrer Vorschläge und mehr Transparenz bei der Lizenzierung und Datenverwendung durch KI-Firmen.
Künstler und Branche fordern faire Bezahlung
Auch Prominente wie Paul McCartney und Elton John hatten sich zuvor gegen die Pläne gestellt. Nandy betonte: „Wir sind eine Labour-Regierung – und für uns ist es grundlegend, dass Menschen für ihre Arbeit bezahlt werden.“ Die Interessen von Kreativen und Technologieunternehmen müssten ausgewogen berücksichtigt werden.