Saisonale Planung als offizieller Grund für Preissteigerungen
Nike hat angekündigt, ab dem 1. Juni zahlreiche Preise zu erhöhen. Die Maßnahme betrifft Schuhe, Bekleidung und Sportartikel.
Das Unternehmen nennt die saisonale Planung als Hauptgrund für diese Entscheidung. Politische Einflüsse wie die Zölle der US-Regierung bleiben unerwähnt.
Fachleute gehen jedoch davon aus, dass die jüngsten Handelsspannungen unter Donald Trump eine wichtige Rolle spielen könnten.
Adidas hatte bereits davor gewarnt, dass US-Zölle den Preis klassischer Modelle wie der Gazelle oder der Samba steigen lassen.
Teure Modelle im Fokus der Preisanpassungen
Nike erklärte, dass Schuhe mit einem Preis über 100 Dollar ab Sonntag um bis zu 10 Dollar teurer werden.
Auch Bekleidung und Ausrüstung erhalten Preisaufschläge zwischen 2 und 10 Dollar.
Nicht betroffen sind beliebte Modelle wie die Air Force 1 sowie Schuhe unter 100 Dollar. Auch Kinderprodukte und Artikel der Marke Jordan bleiben unverändert.
Quellen aus dem Unternehmensumfeld berichten, dass sowohl interne Analysen als auch externe Rahmenbedingungen zur Entscheidung beigetragen haben.
Amazon-Rückkehr: Nike setzt auf erweiterte Vertriebskanäle
Nach sechs Jahren Abstinenz verkauft Nike wieder direkt über Amazon in den USA.
Zuvor hatte der Konzern den Verkauf über Amazon eingestellt, um den Fokus auf eigene Geschäfte und den Onlineshop zu legen.
Die Rückkehr zu Amazon stellt eine bedeutende strategische Wende dar, um die Reichweite im US-Markt zu erhöhen.
Ein Firmensprecher erklärte, Preisanpassungen seien Teil regelmäßiger Bewertungen im Rahmen der saisonalen Planung.
Asien-Produktion leidet unter Trumps Zollpolitik
Nike lässt den Großteil seiner Schuhe in Asien fertigen – vor allem in Vietnam, Indonesien und China.
Diese Länder stehen im Zentrum der US-Zollmaßnahmen, die Einfuhrsteuern von bis zu 54 % umfassen.
Die US-Regierung setzte neue Zölle am 2. April an, pausierte sie jedoch für 90 Tage. Die Frist endet Anfang Juli.
Analysten warnen vor möglichen Umsatzrückgängen
JD Sports, einer der führenden britischen Sporthändler, äußerte sich besorgt über sinkende Nachfrage in den USA aufgrund steigender Preise.
Nike erwirtschaftet einen Großteil seines Umsatzes in Nordamerika. Sinkende Verkaufszahlen schränken die Preisgestaltungsmöglichkeiten zunehmend ein.
Mit der Rückkehr zu Amazon und geplanten Preiserhöhungen versucht das Unternehmen, sich an die instabilen wirtschaftlichen Bedingungen anzupassen.