Unter einem von Walter Rosenkranz (FPÖ) geteilten Facebook-Video sammelten sich wochenlang antisemitische Kommentare.
Der „Standard“ berichtete, dass rund hundert solcher Beiträge ungehindert online blieben.
Rosenkranz’ Büro erklärte, man habe die Kommentare „beim Screening durchrutschen“ lassen.
Das Team kündigte jedoch an, die Beiträge jetzt zu entfernen.
Im Video erklärte Rosenkranz seine Haltung zum Nationalfonds für NS-Opfer.
Er begründete, warum er bei öffentlichen Veranstaltungen „einen Schritt zur Seite“ machen wolle.
Rosenkranz kritisierte in dem Video die Medien und sprach von „Unwahrheiten“ über seine Person.
Er erwähnte auch die Entscheidung der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), Sitzungen des Fonds zu boykottieren.
Hass richtet sich gegen Kultusgemeinde
Einige Kommentare griffen die IKG und deren Präsidenten Oskar Deutsch direkt an.
IKG-Generalsekretär Benjamin Nägele äußerte sich gegenüber dem „Standard“ zur Lage.
Er forderte, dass sich die Meldestelle für Antisemitismus und die Staatsanwaltschaft mit dem Fall befassen.
Man müsse gegen Antisemitismus „auf allen rechtsstaatlich verfügbaren Ebenen“ entschieden vorgehen, sagte Nägele.
Kritik aus dem Parlament an Rosenkranz
Die Grünen reichten wegen der Vorfälle eine parlamentarische Anfrage an Rosenkranz ein.
Lukas Hammer kritisierte die bloße Ankündigung der Löschung als unzureichend.
Für ihn geht es nicht nur um Moderationsversagen, sondern um politische Verantwortung.
Er warf Rosenkranz vor, im zweithöchsten Staatsamt völlig fehl am Platz zu sein.