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    Home » Apple zwischen China und den USA: Ein zerreißendes Abhängigkeitsverhältnis
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    Apple zwischen China und den USA: Ein zerreißendes Abhängigkeitsverhältnis

    Silke MayrBy Silke MayrApril 19, 2025No Comments4 Mins Read
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    Apples globale Strategie wird zunehmend zum Risiko

    Jedes iPhone trägt den Hinweis: entworfen in Kalifornien. Doch obwohl das Design aus den USA stammt, entsteht die Technik meist in China – dem Land, das von den Zöllen unter US-Präsident Trump besonders hart getroffen wird. Diese steigen mittlerweile auf bis zu 245 Prozent. Apple verkauft jährlich über 220 Millionen iPhones, von denen laut Schätzungen neun von zehn aus chinesischen Fabriken stammen. Fast alle Komponenten – vom Bildschirm bis zum Akku – werden dort produziert, zusammengebaut und anschließend vor allem in die Vereinigten Staaten exportiert, Apples wichtigstem Markt.

    Vergangene Woche sorgte Trump kurzfristig für Erleichterung, indem er Smartphones, Computer und bestimmte Elektronikprodukte von den Zöllen ausnahm. Doch diese Ruhe hielt nicht lange. Der Präsident kündigte bald darauf weitere Strafmaßnahmen an und erklärte auf Truth Social, dass „niemand ungeschoren davonkommt“. Seine Regierung nahm inzwischen die gesamte Elektroniklieferkette, inklusive Halbleiter, ins Visier. Apples einst gefeierte internationale Produktionsstrategie entwickelt sich dadurch zur Schwachstelle. Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt sind eng miteinander verflochten – doch Trumps Eskalation bringt dieses Gleichgewicht ins Wanken und wirft die Frage auf, wer eigentlich abhängiger ist: die USA oder China?


    China verdankt Apple enormen wirtschaftlichen Aufschwung

    China profitierte enorm von Apples Entscheidung, seine Produktionslinien dort aufzubauen. Schon in den 1990er Jahren verkaufte Apple über Drittanbieter Computer in China. Um 1997, als Apple wirtschaftlich am Abgrund stand, öffnete sich die chinesische Wirtschaft für ausländische Firmen. 2001 startete Apple offiziell in China – mit einem Handelspartner aus Shanghai – und begann bald mit der Herstellung von Produkten. Die entscheidende Wende kam durch die Partnerschaft mit dem taiwanesischen Hersteller Foxconn, der in China produzierte. Aus dieser Kooperation entstanden zunächst iPods, dann iMacs und später iPhones.

    China war damals noch nicht in der Lage, iPhones zu bauen. Doch Apple suchte sich eigene Lieferanten aus und unterstützte sie gezielt beim Aufbau ihrer Kapazitäten. Der Experte Lin Xueping nennt Beijing Jingdiao als Beispiel: Das Unternehmen schnitt ursprünglich nur Acryl, entwickelte dann jedoch Präzisionsmaschinen zur Glasverarbeitung – ein entscheidender Schritt für Apples Oberflächentechnik. 2008 eröffnete Apple sein erstes Ladengeschäft in Peking, im selben Jahr wie die Olympischen Spiele. Die Beziehung zwischen China und dem Westen erreichte damals ihren Höhepunkt. Innerhalb kurzer Zeit entstanden 50 Apple Stores im Land, vor denen sich oft lange Warteschlangen bildeten. Mit dem Gewinn wuchsen auch die Produktionsstätten: Foxconn baute in Zhengzhou die weltgrößte iPhone-Fabrik – heute bekannt als „iPhone City“.

    Foxconn fertigt auch heute noch den Großteil der iPhones. Die entscheidenden Chips stammen vom taiwanesischen Hersteller TSMC. Für Audio- und Kameratechnik werden seltene Erden benötigt, die China in großen Mengen liefert. Laut einer Analyse von Nikkei Asia verfügten 2024 150 von Apples 187 Hauptzulieferern über Produktionsstätten in China. „Keine Lieferkette ist für uns wichtiger als die chinesische“, betonte CEO Tim Cook im Vorjahr.


    Wunschdenken oder wirtschaftliche Realität?

    In Trumps erster Amtszeit erhielt Apple Sonderregelungen für die China-Zölle. Diesmal stellte die Regierung das Unternehmen zunächst öffentlich an den Pranger, bevor sie einige Elektronikprodukte ausnahm. Der Plan: Unternehmen sollen gezwungen werden, ihre Produktion in die USA zu verlagern. Handelsminister Howard Lutnick sprach davon, dass bald „Millionen Amerikaner winzige Schrauben in iPhones drehen“ würden. Auch Pressesprecherin Karoline Leavitt betonte, dass die Vereinigten Staaten sich nicht länger auf China verlassen wollen, wenn es um Schlüsseltechnologien wie Chips, Smartphones und Laptops geht. Unternehmen würden auf Anweisung des Präsidenten nun eilig ihre Produktion zurückholen.

    Doch Experten zeigen sich skeptisch. Eli Friedman, früher Mitglied in Apples akademischem Beirat, nennt eine US-Fertigung „pure Fantasie“. Apple sprach bereits 2013 über Alternativen zu China, doch die USA standen nie ernsthaft zur Debatte. Über ein Jahrzehnt geschah wenig – bis zur Pandemie. Die strengen chinesischen Lockdowns setzten Apples Produktion unter Druck und brachten Bewegung in die Diskussion. Vietnam und Indien wurden als neue Standorte wichtig, doch die Mehrheit der Montage findet weiterhin in China statt. Ein Rückzug wäre ein herber Schlag für Chinas Wirtschaft, die nach der Pandemie dringend neuen Schwung braucht. Viele der Argumente, mit denen China früher westliche Unternehmen anlockte – wie Jobschaffung und globaler Einfluss – gelten auch heute noch.

    „Apple steht im Zentrum der Spannungen zwischen den USA und China“, sagt der Berater Jigar Dixit. Und China schlägt zurück: mit 125 Prozent Einfuhrzoll auf US-Waren und Exportbeschränkungen für seltene Erden. Zwar leiden chinesische Branchen unter den bestehenden US-Zöllen, doch auch Apples Umzug in andere asiatische Länder wird zunehmend erschwert. Vietnam – Apples neuer Standort für AirPods – sollte vorübergehend 46 Prozent Zoll zahlen. Trump setzte das zwar für 90 Tage aus, doch die Botschaft ist klar: Eine Verlagerung innerhalb Asiens schützt nicht vor neuen Strafmaßnahmen. „Alle Länder, die für gigantische Foxconn-Fabriken infrage kommen, liegen in Asien – und alle sind nun im Visier der Zölle“, warnt Friedman.

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