Colossal Biosciences erzeugte mit CRISPR-Technologie drei genetisch veränderte Wolfswelpen.
Die Tiere tragen die Namen Romulus, Remus und Khaleesi und erinnern an längst ausgestorbene Schattenwölfe.
Die Forscher veränderten gezielt 20 DNA-Abschnitte des Grauwolfs, um bestimmte Merkmale nachzubilden.
Sie nutzten Fossilien-DNA, darunter ein Zahn aus Ohio und ein Schädelstück aus Idaho.
Anschließend setzten sie die modifizierte DNA in Hundeeizellen ein und pflanzten diese in Hündinnen als Leihmütter.
Die Welpen wiegen rund 36 Kilogramm und könnten später über 63 Kilogramm erreichen.
Colossal beschreibt ihr Aussehen mit weißem Fell und kräftigen Kiefern, ähnlich den historischen Schattenwölfen.
Die Wissenschaftler erklärten, sie wollten Größe und Erscheinung des ausgestorbenen Raubtiers durch verwandte Arten rekonstruieren.
Fachleute stellen De-Extinktions-Behauptungen infrage
Führende Biologen widersprechen der Vorstellung, dass Colossal eine ausgestorbene Art zurückgebracht hat.
Vincent Lynch aus Buffalo erklärte, echte Wiederbelebung setze Klonen voraus – das sei heute nicht machbar.
Er betonte, dass aktuelle Methoden nur äußerlich ähnliche Tiere erschaffen können, keine genetischen Kopien.
Nic Rawlence aus Neuseeland bestätigte: Veraltete DNA lässt sich nicht vollständig zur Replikation verwenden.
Er erklärte, dass selbst komplette Genomdaten keine klonfähigen DNA-Stücke liefern.
Rawlence kam zum Schluss, Colossal habe Mischwesen und keine echten Schattenwölfe erschaffen.
Das Unternehmen räumte ein, dass die Tiere keine natürlichen Verhaltensweisen wie Großwildjagd erlernen können.
Tierpfleger Matt James sagte, den Wölfen fehle der Wissenstransfer durch wilde Eltern.
Lynch ergänzte, dass die Tiere keine ökologische Funktion früherer Schattenwölfe übernehmen könnten.
Er warnte, dass die heutige Umwelt für diese Rolle keinen Platz mehr bietet.
Neue Gentechnik inspiriert Artenschutzprojekte
Colossal arbeitet auch an Projekten mit Wollhaarmammuts, Dodos und anderen ausgestorbenen Arten.
Das Unternehmen will gefährdeten Tieren verlorene Merkmale zurückgeben, indem es verwandte DNA manipuliert.
Wissenschaftler klonten kürzlich vier Rotwölfe mithilfe von Blut wild lebender, bedrohter Exemplare.
Sie hoffen, so die genetische Vielfalt in Zuchtprogrammen zu erhöhen.
CEO Ben Lamm betonte, ihre Forschung sei realer als viele glauben möchten.
Er erklärte, Aussterbensschutz und Artenerhalt könnten durch Genbearbeitung gemeinsam voranschreiten.
Lamm glaubt, dass die Öffentlichkeit das Potenzial der Technologie unterschätzt.
Experte Christopher Preston lobte die geringe Belastung der Tiere im Vergleich zu herkömmlichem Klonen.
Er verwies jedoch auf die Herausforderung, wilde Tiere für Blutentnahmen zu sedieren.
Im März besprach Colossal seine Arbeit mit dem US-Innenministerium.
Minister Doug Burgum nannte das Projekt auf X einen „wissenschaftlichen Durchbruch voller Wunder“.
Trotzdem warnen unabhängige Experten: Die Technik reicht nicht aus, um ausgestorbene Arten vollständig zurückzuholen.