Meta hat angekündigt, dass Jugendliche unter 16 Jahren künftig nur noch mit elterlicher Zustimmung live auf Instagram gehen dürfen. Diese Änderung ist Teil einer umfassenderen Strategie, um den Online-Schutz Minderjähriger auf den Plattformen Instagram, Facebook und Messenger zu verbessern.
Neue Sicherheitsfunktionen für junge Nutzer
Neben dem Livestream-Verbot benötigen unter 16-Jährige auch die Zustimmung ihrer Eltern, wenn sie eine Funktion deaktivieren möchten, die Nacktbilder in Direktnachrichten automatisch unscharf darstellt.
Zudem wird das 2023 eingeführte „Teen-Account-System“ von Instagram jetzt auch auf Facebook und Messenger ausgeweitet. Diese Konten beinhalten:
- Zeitlimits für die App-Nutzung
- Nutzungsbeschränkungen zu bestimmten Tageszeiten
- Einsicht in Kontaktlisten der Kinder
Die neuen Funktionen starten zunächst in den USA, Großbritannien, Australien und Kanada. Jugendliche zwischen 16 und 17 Jahren können die Einstellungen später eigenständig anpassen.
Laut Meta nutzen weltweit rund 54 Millionen unter 18-Jährige die Teen-Accounts, und über 90 % der 13- bis 15-Jährigen behalten die voreingestellten Schutzmaßnahmen bei.
Lob und Kritik von Kinderschützern
Die britische Kinderschutzorganisation NSPCC begrüßte die neuen Maßnahmen, forderte Meta aber auf, proaktiver gegen gefährliche Inhalte vorzugehen.
„Diese Schritte sind hilfreich, aber nicht ausreichend“, sagte Matthew Sowemimo von der NSPCC. „Es muss verhindert werden, dass problematische Inhalte überhaupt auf den Plattformen auftauchen.“
Im Kontext des britischen Online-Sicherheitsgesetzes
Die Maßnahmen fallen zeitlich mit dem Inkrafttreten des neuen Online Safety Act im Vereinigten Königreich zusammen. Das Gesetz verpflichtet digitale Dienste wie Facebook, Google und X, illegale Inhalte zu blockieren oder zu entfernen. Zudem müssen Minderjährige vor schädlichen Inhalten wie Selbstverletzung oder Suizid geschützt werden.
Berichte über mögliche Abschwächungen des Gesetzes im Rahmen eines geplanten Handelsabkommens mit den USA lösten zuletzt scharfe Kritik von Kinderschutzorganisationen aus.
Meta hatte bereits bei der Einführung der Instagram-Schutzfunktionen erklärt, man wolle das „Gleichgewicht zugunsten der Eltern verschieben“, so Nick Clegg, damaliger Präsident für globale Angelegenheiten bei Meta. Auch wenn viele Eltern die Funktionen bislang kaum nutzen, sieht Meta die Neuerungen als Schritt in die richtige Richtung.