Close Menu
    What's Hot

    Attentat auf kolumbianischen Präsidentschaftskandidaten erschüttert Wahlkampf

    June 8, 2025

    Österreich droht Rückstand bei digitaler Infrastruktur – Glasfaser flächendeckend erst 2040 realistisch

    June 8, 2025

    Branddrama in St. Pölten: Kinder und Mutter erleiden Rauchgasvergiftung

    June 8, 2025
    Facebook X (Twitter) Instagram
    Facebook X (Twitter) Instagram
    Wirtschaft österreich
    • News
    • Inland
    • Ausland
    • Politik
    • Bundesländer
      • Wien
      • Oberösterreich
      • Niederösterreich
      • Steiermark
      • Burgenland
      • Kärnten
      • Salzburg
      • Tirol
      • Vorarlberg
    Wirtschaft österreich
    Home » Das geheime Leben der Haut: Wie Bakterien und Probiotika die Pflege revolutionieren könnten
    News

    Das geheime Leben der Haut: Wie Bakterien und Probiotika die Pflege revolutionieren könnten

    Silke MayrBy Silke MayrApril 3, 2025No Comments5 Mins Read
    Facebook Twitter LinkedIn Telegram Pinterest Tumblr Reddit WhatsApp Email
    Share
    Facebook Twitter LinkedIn Pinterest Email

    Heilsame Mikroben: Was auf unserer Haut lebt, schützt und stärkt

    Eine lebendige Gemeinschaft aus Bakterien und Pilzen bedeckt unsere Haut und schützt unsere Gesundheit. Forscher wollen diese Mikroben gezielt unterstützen.

    Unter der Hautoberfläche existiert ein aktives Ökosystem, das Jugendlichkeit, Elastizität und Heilung fördert.
    Diese Mikroorganismen halten unsere Haut glatt und wehren Krankheitserreger ab.

    Sie unterstützen die Wundheilung und könnten Schäden durch UV-Strahlung verringern.
    Deshalb sollten wir dieses mikrobielle Gleichgewicht bewusst pflegen.

    Eine immer beliebtere Methode: lebende Mikroorganismen direkt auf die Haut auftragen, sogenannte topische Probiotika.

    Schon 1912 testeten Forscher bakterielle Anwendungen im Gesicht, um Akne oder seborrhoische Dermatitis zu behandeln.
    Diese Hautkrankheit verursacht Rötungen, Juckreiz und Schuppen.

    Heute bieten viele Kosmetikmarken Seren, Reinigungsprodukte und Cremes an, die das Hautmikrobiom ausgleichen sollen.

    Sie versprechen, die Haut zu erneuern und zu erfrischen.

    Doch obwohl viele Produkte als „probiotisch“ gelten, enthalten die wenigsten lebende Bakterien.

    Da diese Produkte als Kosmetik gelten, müssen Hersteller keine Studienergebnisse veröffentlichen.
    Deshalb bleibt ihre Wirksamkeit oft unklar.

    Ein Hautarzt aus Kalifornien erklärt, dass Kosmetik weniger streng geprüft wird als Arzneimittel.
    Deshalb sind große Versprechen auch ohne gründliche Tests erlaubt.

    Viele dieser Cremes enthalten statt lebender Bakterien sogenannte Präbiotika oder Postbiotika.
    Präbiotika fördern das Wachstum nützlicher Mikroben, Postbiotika ahmen ihre Wirkung nach.

    Ein Mitgründer eines Biotech-Unternehmens sagt, moderne Ansätze versuchen gezielt, das Hautmikrobiom zu beeinflussen.

    Er betont: Lebende Bakterien sind schwer haltbar und überleben Herstellung, Lagerung und Anwendung oft nicht.
    Selbst wenn sie die Haut erreichen, müssen sie sich gegen Millionen anderer Mikroben durchsetzen.


    Probiotische Behandlungen zeigen erste Erfolge bei Hautkrankheiten

    Wissenschaftler vermuten: Unsere Hautmikroben wehren gefährliche Eindringlinge ab, indem sie das Terrain besetzen.
    Doch wie schädliche Keime Krankheiten auslösen, bleibt unklar.

    Menschen mit Ekzemen, Akne oder Rosazea zeigen oft andere Mikroben als gesunde Personen.
    Ob diese Keime die Ursache oder Folge sind, wissen Forscher nicht genau.

    Ein Experte erklärt: Die meisten Studien zeigen Zusammenhänge, aber keine eindeutige Ursache.
    Vielleicht verändert die Krankheit das Mikrobiom – nicht umgekehrt.

    Um Ursache zu beweisen, müssten Forscher Krankheiten durch „schlechte“ Keime auslösen oder mit „guten“ Keimen heilen.
    Ersteres wäre ethisch problematisch, daher testen Wissenschaftler bevorzugt Letzteres.

    Frühe Studien liefern hoffnungsvolle Ergebnisse. Viele befassen sich mit Neurodermitis – medizinisch: atopische Dermatitis.

    Die Haut von Betroffenen ist oft mit Staphylococcus aureus besiedelt, einem potenziell schädlichen Keim.

    Ein Forschungsteam untersucht freundliche Hautbakterien, die diesen Keim verdrängen könnten.

    Sie entdeckten Staphylococcus hominis, das bei vielen Gesunden vorkommt, aber bei Neurodermitis kaum vorhanden ist.

    Dieses Bakterium produziert Peptide, die S. aureus abtöten, und blockiert dessen Zellkommunikation.
    So kann es das Ausschütten von Toxinen verhindern.

    2021 testete ein Team eine Creme mit S. hominis bei 54 Patienten in einer randomisierten Studie.

    Nach nur einer Woche reduzierte sich die Keimbelastung, Rötung und Juckreiz gingen bei vielen zurück.
    Derzeit läuft eine Nachfolgestudie über 14 Wochen, um Langzeiteffekte zu prüfen.

    Auch andere Forscher melden Erfolge. 2003 erhielten elf Neurodermitis-Patienten eine Creme mit Streptococcus thermophilus.

    Sie förderte die Bildung von Ceramiden – Fetten, die Feuchtigkeit speichern und die Hautbarriere stärken.

    2018 testeten Forscher eine Mikrobiom-Transplantation mit Roseomonas mucosa bei 15 Patienten.
    Zweimal wöchentlich trugen sie die Mikroben 16 Wochen lang auf.

    Die Symptome besserten sich bei vielen Patienten um über 50 %.


    Akne, UV-Schutz und mehr: Was Bakterien künftig leisten könnten

    Auch bei Akne erforschen Wissenschaftler neue Wege. Die Krankheit hängt mit Cutibacterium acnes zusammen.
    Forscher suchen Bakterien, die diesen Keim gezielt unterdrücken.

    In einer Studie bekamen Patienten Lotion mit Enterococcus faecalis.
    Die Anzahl der Pickel ging signifikant zurück.

    Ein Biotech-Unternehmen testete 2019 ausgewählte C. acnes-Stämme in einer Creme.
    Ergebnis: leichte Verbesserungen bei Akne.

    Ein weiteres Team untersucht Staphylococcus capitis als potenzielle Akne-Behandlung.
    Tierversuche zeigten vielversprechende Effekte gegen C. acnes.

    Im Gegensatz zu Antibiotika greift diese Methode nur den Zielkeim an.
    Das restliche Mikrobiom bleibt unberührt.

    Forscher entdeckten sogar einen Staphylococcus epidermidis-Stamm, der vor UV-bedingtem Hautkrebs schützen könnte.

    Dieses Bakterium produziert Moleküle, die die DNA-Replikation in beschädigten Zellen hemmen.
    Mäuse mit diesen Mikroben entwickelten nach UV-Schäden weniger Tumore.

    Doch für den Einsatz beim Menschen braucht es weitere Studien und Tests.

    Einige Forscher prüfen auch, ob Prä- oder Postbiotika gesunder Haut allgemein nützen.

    Ein Kandidat ist Inulin – ein Pflanzenstoff, der oft in Pflegeprodukten enthalten ist.
    Als Nahrungsergänzung oder Creme fördert Inulin geschmeidige Haut und gute Bakterien.

    Andere Studien zeigen: Das Enzym Sphingomyelinase, gebildet von Joghurtbakterien, steigert die Ceramidproduktion.
    So bleibt die Haut widerstandsfähig und hydratisiert.

    Trotz erster Erfolge fehlen große, doppelblinde Studien zur Wirksamkeit.
    Nur sie liefern zuverlässige Ergebnisse.

    Ein aktueller Übersichtsartikel prüfte alle bisherigen Studien und kam zu folgendem Schluss:
    Probiotika helfen wohl bei Entzündungen, Wundheilung und möglicherweise sogar bei Krebs – aber mehr Beweise sind nötig.

    Ein Dermatologe aus Kalifornien bestätigt das. Er ist dennoch optimistisch.
    „Wir lernen ständig dazu und entwickeln gezielt hilfreiche Mikroben“, erklärt er.


    Hautpflege im Alltag bleibt wichtig – auch ohne Probiotika

    Wer keine Hautkrankheit hat, wird durch probiotische Cremes aus dem Handel wohl keine großen Effekte sehen.

    Der Dermatologe warnt: Viele dieser Produkte bieten wenig wissenschaftliche Grundlage.
    „Sie können es versuchen – aber es lohnt sich vielleicht nicht.“

    Doch es gibt Möglichkeiten, das Hautmikrobiom ohne Spezialprodukte zu unterstützen.

    Tägliches Eincremen, sanfte Reinigung und UV-Schutz schaffen ein günstiges Umfeld für gute Mikroben.

    „Viele Pflegeroutinen fördern ohnehin ein gesundes Mikrobiom“, sagt der Experte.
    „Die richtigen Cremes und milde Reinigung helfen den nützlichen Organismen beim Überleben.“

    Share. Facebook Twitter Pinterest LinkedIn Tumblr Telegram Email
    Previous ArticleMusks X verklagt Indiens Regierung wegen Zensurplattform – Tesla und Starlink starten Markteintritt
    Next Article Luftangriffe reißen Familien in Gaza auseinander
    Silke Mayr
    • Website

    Related Posts

    Österreich droht Rückstand bei digitaler Infrastruktur – Glasfaser flächendeckend erst 2040 realistisch

    June 8, 2025

    Branddrama in St. Pölten: Kinder und Mutter erleiden Rauchgasvergiftung

    June 8, 2025

    Texas verpflichtet App-Stores zur Altersprüfung: Neue Datenschutzdebatte entbrannt

    June 8, 2025
    Add A Comment

    Comments are closed.

    Top Posts

    Subscribe to Updates

    Get the latest sports news from SportsSite about soccer, football and tennis.

    Advertisement
    Demo

    Wirtschaft Österreich bietet aktuelle Nachrichten, Analysen und Berichte zu Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in Österreich. Unabhängig. Informativ. Relevant.

    Wir sind sozial. Verbinden Sie sich mit uns:

    Facebook X (Twitter) Instagram Pinterest YouTube
    Top-Einblicke

    NEOS stellt Überwachungsgesetz infrage

    June 4, 2025

    Abschiebeflüge nach Venezuela

    February 11, 2025

    Radikalisierung und die Grenzen der Bildung

    December 21, 2024
    Get Informed

    Updates abonnieren

    Erhalten Sie die neuesten Kreativ-News von FooBar zu Kunst, Design und Business.

    Type above and press Enter to search. Press Esc to cancel.