Die NASA-Astronauten Barry Wilmore und Sunita Williams haben sich erstmals öffentlich zu ihrer ungewöhnlich langen Mission auf der Internationalen Raumstation (ISS) geäußert. Ursprünglich sollte ihr Aufenthalt zehn Tage dauern – durch technische Probleme am Boeing-Starliner wurden daraus neun Monate. Entgegen den Behauptungen von Donald Trump und Elon Musk betonten sie nun deutlich: Sie fühlten sich nie gestrandet, vergessen oder im Stich gelassen.
Politisches Getöse, ruhige Crew
Während am Boden eine hitzige Debatte tobte, führten Wilmore und Williams ihre Arbeit im All ruhig fort. „Man plant das eine und bereitet sich auf das andere vor“, erklärte Wilmore auf einer Pressekonferenz in Houston. Die beiden routinierten Raumfahrer wurden nach der Rückkehr am 18. März in einer SpaceX-Kapsel empfangen – allerdings nicht als Teil einer Notrettung, wie Musk und Trump behauptet hatten.
Trump warf der Biden-Regierung vor, die Astronauten „ausgesetzt“ zu haben, Musk sprach von einer angeblichen Rettungsaktion. Wilmore widersprach: „Wir kamen nicht wie geplant zurück, aber wir waren niemals vergessen oder in Gefahr.“ Auch Williams betonte, sie sei ganz auf ihre Aufgaben konzentriert gewesen: „Man bekommt im All einen Tunnelblick – die Arbeit steht im Mittelpunkt.“
Starliner-Probleme und der Blick nach vorn
Der Boeing-Starliner war ursprünglich für die Rückkehr vorgesehen, konnte wegen technischer Mängel jedoch nicht verwendet werden. Trotz der Schwierigkeiten zeigten sich Wilmore und Williams offen für einen weiteren Flug mit dem Raumfahrzeug. Die beiden wollen ihre Erfahrungen direkt mit Boeing besprechen.
„Es gab Dinge, die wir im Flug gern gefragt hätten – manche Probleme haben wir vorher nicht gesehen“, so Wilmore. Schuldzuweisungen lehnt er jedoch ab. „Wir wollen nicht zurückblicken und mit dem Finger zeigen, sondern nach vorn schauen und daraus lernen.“ Auch Kommandant Nick Hague betonte, dass politische Diskussionen keinen Einfluss auf sicherheitsrelevante Entscheidungen im All haben.
Die Mission sei, trotz aller Herausforderungen, ein wertvoller Beitrag zur Weiterentwicklung der bemannten Raumfahrt gewesen.