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    Home » Die Wahrheit über Saatenöle: Wissenschaft gegen Panikmache
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    Die Wahrheit über Saatenöle: Wissenschaft gegen Panikmache

    Richard ParksBy Richard ParksMarch 31, 2025No Comments4 Mins Read
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    Saatenöle wie Sonnenblumen-, Raps-, Soja- oder Maisöl gehören seit Jahrzehnten zu den Grundzutaten in Küchen weltweit. Sie galten lange als geschmacksneutral, praktisch und unbedenklich. Doch inzwischen stehen sie massiv in der Kritik. Influencer und Prominente – darunter US-Präsidentschaftskandidat Robert F. Kennedy Jr. – bezeichnen sie als „giftig“, „unnatürlich“ und gefährlich. Kennedy behauptet, Saatenöle „vergiften“ die Bevölkerung und ruft zur Rückkehr zu traditionellen Fetten wie Butter, Schmalz oder Rindertalg auf. Seine Aussagen machten Schlagzeilen, führten zu viralen Diskussionen – und sogar dazu, dass Fast-Food-Ketten mit dem Umstieg auf tierische Fette warben. Doch viele Ernährungsexpert*innen halten dagegen und sehen in diesen Behauptungen ein gefährliches Spiel mit Halbwahrheiten.

    Wie Saatenöle hergestellt werden – und warum das wichtig ist
    Saatenöle sind seit den 1950er-Jahren fester Bestandteil vieler Lebensmittel. Zu ihnen gehören Öle aus Raps (auch als „Pflanzenöl“ bekannt), Sonnenblumen, Soja, Mais, Sesam, Reiskleie und Distel. Die meisten werden industriell mithilfe des Lösungsmittels Hexan gewonnen. Zwar ist Hexan in hoher Konzentration giftig, wird im Raffinationsprozess aber fast vollständig entfernt. Die EU erlaubt nur eine minimale Restmenge von 1 mg pro Kilogramm – ein Wert, der als sicher gilt.

    Kritiker*innen führen oft die Verarbeitungsschritte wie Bleichen und Desodorieren als Beweis dafür an, dass diese Öle „unnatürlich“ seien. Doch genau diese Schritte machen das Öl erst unbedenklich, sagen Fachleute. Tom Sanders, emeritierter Professor für Ernährungswissenschaft am King’s College London, erklärt: „Die Verarbeitung entfernt potenziell schädliche Stoffe.“ Auch Professorin Sarah Berry, Ernährungswissenschaftlerin am King’s College und wissenschaftliche Leiterin bei der Ernährungsplattform Zoe, betont: „Das Endprodukt ist sicher.“

    Omega-6, Entzündung und missverstandene Biochemie
    Ein zentrales Argument der Gegner*innen von Saatenöl ist, dass es entzündungsfördernd wirke – wegen des enthaltenen Omega-6-Fettsäuretyps Linolsäure. Die Theorie: Omega-6 konkurriert mit Omega-3-Fettsäuren um dieselben Enzyme im Körper und hemmt dadurch deren entzündungshemmende Wirkung.

    Sarah Berry widerspricht: Diese Annahme stammt aus Tierversuchen und theoretischen Modellen, lässt sich aber nicht auf den Menschen übertragen. Studien am Menschen zeigen, dass Linolsäure entweder neutral oder sogar entzündungshemmend wirkt. Tom Sanders nennt die Behauptung, Linolsäure sei schädlich, schlicht „Unsinn“. Im Gegenteil: „Sie ist essenziell. Ohne sie funktionieren Immunabwehr und Blutgerinnung nicht richtig.“

    Zudem senkt Linolsäure nachweislich den Cholesterinspiegel. Eine Studie mit über 200.000 Erwachsenen über 33 Jahre, veröffentlicht in JAMA Internal Medicine, zeigte: Wer täglich einen Esslöffel Butter durch pflanzliches Öl ersetzt, senkt sein Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder generell zu sterben, um 17 Prozent. Für Sanders ist klar: Der Rückgang von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in den letzten 50 Jahren geht auch auf den vermehrten Konsum von Saatenölen zurück.

    Der Blick aufs Ganze: Es geht nicht nur ums Öl
    Ein weiteres Argument der Kritiker*innen ist, dass mit dem steigenden Konsum von Saatenölen auch chronische Erkrankungen zugenommen haben. Doch Berry warnt: „Korrelation ist nicht gleich Kausalität.“ Die Ernährungswelt hat sich in den letzten 70 Jahren grundlegend verändert. Heute stammen rund 60 Prozent der konsumierten Saatenöle aus hochverarbeiteten Lebensmitteln – und genau diese enthalten oft viele weitere, tatsächlich bedenkliche Zutaten wie Zuckerzusätze, Emulgatoren oder Konservierungsstoffe.

    Ein Teil der Verwirrung geht auch auf ältere Studien zurück – etwa eine aus den 1960er-Jahren, in der Männer mit Herzkrankheiten mehr Saatenöl konsumierten. Doch sie taten dies meist über Margarine, die damals noch reich an Transfetten war – und diese gelten heute eindeutig als gesundheitsschädlich.

    Trotz fundierter Argumente musste Sarah Berry massive Online-Anfeindungen über sich ergehen lassen. Nachdem sie in einem Podcast erklärte, dass Saatenöle gesundheitlich unbedenklich seien, erhielt sie Hassnachrichten und wurde sogar als „die meistgehasste Wissenschaftlerin Amerikas“ bezeichnet. Sie dachte kurzzeitig daran, sich aus der Debatte zurückzuziehen, entschloss sich aber weiterzumachen. „Sie wollen die Wissenschaft zum Schweigen bringen“, sagt sie. „Das hat mich nur noch entschlossener gemacht, die Fakten zu vertreten.“

    Ernährungswissenschaftler*innen sind sich einig: Es gibt keinen Grund, Saatenöle zu verteufeln. Tom Sanders bringt es auf den Punkt: „Die Saatenöl-Panik ist reines Gerede – ohne wissenschaftliche Grundlage.“ Entscheidend sei die Gesamtqualität der Ernährung, nicht ein einzelner Inhaltsstoff. Doch dramatische Behauptungen verbreiten sich online schneller als nüchterne Fakten. Oder wie Sarah Berry es ausdrückt: „Clickbait gewinnt immer gegen langweilige Wahrheit.“ Trotzdem bleibt die wissenschaftlich belegte Wahrheit bestehen: Saatenöle sind – im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung – nicht nur unbedenklich, sondern sogar gesund.

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