Die österreichischen Behörden haben eine von Russland gesteuerte Desinformationskampagne enttarnt, die darauf abzielte, die öffentliche Meinung gegen die Ukraine zu wenden und pro-russische Stimmung im deutschsprachigen Raum zu erzeugen.
Der Fund steht im Zusammenhang mit der Festnahme einer bulgarischen Frau im Dezember, die unter Verdacht steht, für den Kreml spioniert zu haben.
Pro-russische Propaganda durch Aufkleber und Hetzbotschaften
Laut dem österreichischen Verfassungsschutz wurde kurz nach dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine 2022 eine Zelle des russischen Geheimdienstes eingerichtet.
Diese sollte die Meinung der Bevölkerung in Österreich gezielt beeinflussen – sowohl im Internet als auch im öffentlichen Raum.
Dazu nutzte sie rechtsextreme Aufkleber und Graffiti, die antiukrainische Botschaften verbreiteten und fälschlicherweise pro-ukrainischen Gruppen zugeschrieben wurden.
„Ziel der Desinformationszelle war es, durch gezielte Aktionen im Kontext des Krieges die öffentliche Meinung negativ gegenüber der Ukraine zu beeinflussen und so pro-russische Stimmung zu erzeugen“, erklärte die Behörde in einer Mitteilung.
Hauptverdächtige gesteht Beteiligung
Die Aktion wurde entdeckt, als Ermittler elektronische Geräte einer bulgarischen Staatsbürgerin untersuchten, die im Dezember festgenommen wurde.
Die Frau, deren Name bislang nicht veröffentlicht wurde, soll eine zentrale Rolle in der Operation gespielt haben.
Sie habe Propagandamaterial in Österreich und Deutschland verteilt und als Kontaktperson für russische Geheimdienstkreise in Russland und Großbritannien fungiert.
Laut der österreichischen Presseagentur hat sie ihre Mitarbeit in der Zelle gestanden und wurde mittlerweile gegen Kaution freigelassen.
Der Fall unterstreicht erneut die zunehmende Gefahr durch ausländische Desinformationskampagnen, die darauf abzielen, Demokratien zu destabilisieren und die öffentliche Meinung zu manipulieren.