Eine zentrale Versammlung soll Chinas schwächelnde Wirtschaft ankurbeln, die unter einem Handelskrieg mit den USA leidet.
China strebt 2025 ein Wirtschaftswachstum von „rund 5 %“ an und investiert Milliarden in seine angeschlagene Wirtschaft.
Chinas Führung stellte den Plan vor, während Tausende Delegierte am Nationalen Volkskongress (NVK) teilnehmen. Diese Versammlung bestätigt Entscheidungen, die bereits hinter verschlossenen Türen getroffen wurden.
Doch die einwöchige Sitzung liefert wertvolle Hinweise auf Pekings wirtschaftspolitische Weichenstellungen – und ist in diesem Jahr besonders bedeutsam.
US-Zölle treffen Chinas Exporte hart
Präsident Xi Jinping kämpft bereits mit schwacher Binnennachfrage, einer Immobilienkrise und Arbeitslosigkeit. Hinzu kommen neue US-Zölle.
Seit Dienstag gelten zusätzliche 10 % Zoll auf chinesische Importe in die USA, nachdem bereits im Februar eine erste Erhöhung erfolgte. Damit summiert sich der US-Zoll auf 20 %.
Diese Maßnahmen treffen Chinas Wirtschaft empfindlich. Exporte waren zuletzt ein seltener Lichtblick, doch nun drohen massive Einbußen.
Peking reagierte sofort mit Vergeltungsmaßnahmen. Es verhängte 10 % bis 15 % Zölle auf US-Agrarprodukte wie Mais, Weizen und Sojabohnen.
Beim diesjährigen „Zwei Sitzungen“-Treffen liegt der Fokus darauf, das Wachstum trotz dieser Handelskonflikte anzukurbeln.
Pekings Strategie: Binnenkonsum und Hochtechnologie
China erreichte 5 % Wachstum in den letzten zwei Jahren dank starker Exporte. Doch das wird nun schwieriger.
Experten erwarten, dass chinesische Exporte in die USA um bis zu ein Drittel schrumpfen, falls die Zölle bestehen bleiben.
Peking muss daher verstärkt den Binnenkonsum ankurbeln – eine große Herausforderung. Analysten sehen darin nun das oberste wirtschaftliche Ziel.
Die Regierung setzt Anreize für Konsum, etwa durch Tauschprogramme für Haushaltsgeräte, Autos und Elektronik.
Um die Wirtschaft zu stabilisieren, plant Peking die Ausgabe von Sonderanleihen im Wert von 1,3 Billionen Yuan. Zudem dürfen Regionalregierungen ihre Schulden auf 4,4 Billionen Yuan erhöhen.
Auch der Arbeitsmarkt bleibt im Fokus: China will über 12 Millionen neue städtische Arbeitsplätze schaffen und die Arbeitslosenquote bei 5,5 % halten.
Ob diese Maßnahmen den Konsum ankurbeln, bleibt ungewiss. Wirtschaftliche Unsicherheit, Immobilienkrise und ein schwaches Sozialsystem fördern die Sparneigung der Bevölkerung.
Dennoch zeigt sich die Regierung zuversichtlich. CPCC-Sprecher Liu Jieyi betonte, dass Chinas Wirtschaft stabil sei, viele Stärken besitze und enormes Potenzial habe.
Ein Schlüssel zur Zukunft ist „hochwertige Entwicklung“. China investiert stark in Zukunftstechnologien wie erneuerbare Energien und Künstliche Intelligenz.
Die Regierung will so die Abhängigkeit vom Westen verringern. Unternehmen wie DeepSeek und Unitree Robotics symbolisieren diesen Fortschritt.
Doch neue US-Zölle könnten Chinas Investitionspläne ausbremsen. Analysten warnen, dass sie Kapitalflüsse und wirtschaftliches Vertrauen schwächen könnten.
„Zölle hinterlassen Chaos – und das schreckt Investoren ab“, sagt Harry Murphy Cruise von Moody’s Analytics. „Sie treffen Exporte und Investitionen gleichermaßen.“