BYD treibt Expansion mit Milliardeninvestition voranErfolgreicher Börsengang in Hongkong finanziert weltweites Wachstum
Der chinesische Elektroautohersteller BYD hat in Hongkong 5,6 Milliarden US-Dollar (5,3 Milliarden Euro) durch den größten Börsengang seit vier Jahren eingenommen. Das Unternehmen plant, mit dem Kapital seine internationale Präsenz auszubauen. Neue Produktionsstätten entstehen in der Türkei, Ungarn und Brasilien.
BYD verkaufte insgesamt 129,8 Millionen Aktien zum Preis von 335,20 HK$ (40,9 €) pro Aktie. Dieser Preis lag 8 % unter dem Schlusskurs vom Vortag. Die hohe Nachfrage zeigt das Vertrauen der Investoren in die Wachstumsstrategie des Unternehmens.
Kooperationspläne mit Tesla zur Förderung der Elektromobilität
Obwohl BYD und Tesla in direkter Konkurrenz stehen, signalisiert der chinesische Hersteller Offenheit für eine Zusammenarbeit. Ziel sei es, den Umstieg auf Elektrofahrzeuge zu beschleunigen und Verbrennungsmotoren langfristig zu ersetzen.
„Unser gemeinsamer Gegner ist das Auto mit Verbrennungsmotor. Wir sollten zusammenarbeiten, um die Branche schneller zu verändern“, erklärte BYD-Vizepräsidentin Stella Li in einem Interview mit der Financial Times.
BYD zeigt sich bereit, Technologien in den Bereichen autonomes Fahren und Batterietechnik mit ausländischen Unternehmen zu teilen. Dies geschieht trotz zunehmender geopolitischer Spannungen zwischen China und den USA.
Mit seinen kostengünstigeren Modellen und der innovativen Blade-Batterie konnte BYD bereits Marktanteile in Europa gewinnen. Diese Technologie verbessert die Reichweite und Energieeffizienz von Elektrofahrzeugen erheblich.
Wachsende Herausforderungen durch EU-Zölle und politisches Umfeld
Während BYD wächst, verliert Tesla in Europa Marktanteile. Experten führen dies teils auf Elon Musks umstrittene politische Haltung zurück. Seine Nähe zu rechten Parteien wie der AfD und zu Donald Trump hat laut Analysten einige potenzielle Kunden abgeschreckt.
Zudem hat die Europäische Union zusätzliche Zölle auf chinesische Elektroautos eingeführt. Ziel ist es, eine mögliche Wettbewerbsverzerrung durch staatliche Subventionen in China zu verhindern. BYD muss nun eine zusätzliche Abgabe von 17 % entrichten, zusätzlich zum bestehenden 10 %-Zoll.
Auch andere chinesische Hersteller sind betroffen: Geely zahlt nun 18,8 % mehr, während der staatliche SAIC-Konzern mit einem Aufschlag von 35,3 % belastet wird.
Diese neuen Zölle könnten chinesische Elektrofahrzeuge in Europa deutlich verteuern und die Verkaufszahlen bremsen. Um dem entgegenzuwirken, setzen BYD und andere chinesische Hersteller verstärkt auf Hybridfahrzeuge. Diese fallen derzeit nicht unter die neuen EU-Zölle und könnten helfen, Marktanteile zu sichern.