Der Internet-Chat- und Telefondienst, der Microsoft gehört, verkündete die Nachricht auf X.
Skype, die Videoanruf-Plattform mit Hunderten Millionen Nutzern, wird im Mai eingestellt, wie der Konzern mitteilte.

Einst war Skype eine der beliebtesten Webseiten weltweit. Es ermöglichte Menschen, kostenlose Sprachgespräche über ihren Computer mit Freunden und Familie in aller Welt zu führen.

Skype war nicht das erste oder einzige Unternehmen mit diesem Service. Doch indem es kostenlose Computer-zu-Computer-Anrufe erlaubte, machte es diese Technologie massentauglich.

In einer Mitteilung auf X erklärte Skype, dass Nutzer sich mit ihrem Konto bei Microsoft Teams anmelden können, um weiterhin auf alle Chats und Kontakte zuzugreifen.

Das Programm erschien erstmals 2003. Im Jahr 2011 kaufte Microsoft die Plattform für 8,5 Milliarden Dollar (6,1 Milliarden Pfund) – die bis dahin größte Übernahme des Unternehmens.

Wie Microsoft damals erklärte, wurde Skype in andere Produkte wie Xbox und Windows-Geräte integriert.

Im Dezember 2010 beschrieb der Technologie-Analyst Om Malik Skype als eine der „Schlüsselanwendungen des modernen Webs“, als es aufgrund eines globalen Ausfalls zwei Tage lang nicht funktionierte.

„Es fühlte sich magisch an“ – Nutzer erinnern sich an Skype

Nach der Ankündigung des baldigen Endes teilten frühere und aktuelle Skype-Nutzer ihre Erinnerungen an die Plattform.

„Mein bester Freund und ich haben viele schöne Momente auf Skype erlebt“, schrieb ein Nutzer auf X. „Das ist ein trauriger Tag – als würde ein weiterer Teil meiner Jugend verschwinden.“

Eine langjährige Nutzerin namens Louise erzählte der BBC, dass sie Skype nutzte, um mit ihrem Partner zu sprechen, als sie eine transatlantische Fernbeziehung führten.

„Skype war damals eine aufregende Erfindung – noch vor Smartphones und WhatsApp-Anrufen“, sagte sie. „Heute ist es selbstverständlich, weltweit mit Menschen zu sprechen, aber das ist eigentlich eine recht neue Entwicklung.“

Anna Simpson von der Digitalagentur Cedarwood Digital erinnerte sich auf LinkedIn daran, wie sie vor fast 20 Jahren mit ihren Großeltern über Skype sprach, nachdem sie nach Frankreich gezogen waren.

„Damals fühlte es sich wie Magie an“, schrieb sie. „Es gab keine teuren Auslandsgespräche – nur ein kurzer Dial-up-Anruf und ein paar verpixelte Gesichter, die uns verbunden hielten.“

„Skype hat den Weg für Videoanrufe geebnet. Doch jetzt ist endgültig Schluss. Microsoft zieht den Stecker, aber ehrlich gesagt… es war schon seit Jahren auf Lebenserhaltung.“

Warum verschwand Skype?

Als Microsoft Skype kaufte, hatte die App bereits eine Milliarde Downloads und Hunderte Millionen aktive Nutzer.

„Zusammen werden wir die Zukunft der Echtzeitkommunikation gestalten“, sagte Microsoft-Chef Steve Ballmer damals.

Doch mit dem Aufstieg von WhatsApp und Facebook Messenger verlor Skype an Bedeutung.

Im Jahr 2017 überarbeitete Microsoft Skype und übernahm einige Funktionen, die an Snapchat erinnerten. Viele Nutzer zeigten sich unzufrieden.

Die Technikjournalistin Rachel Kaser schrieb damals auf The Next Web: „Die Menschen sind frustriert über das neue Skype-Update, weil es ein Problem löst, das nie existierte.“

Im Juni 2021 wurde zunehmend spekuliert, dass Skype seinem Ende entgegensteuert.

Als Microsoft Windows 11 vorstellte, kündigte das Unternehmen an, dass Microsoft Teams standardmäßig integriert werde. Zum ersten Mal seit Jahren wurde Skype nicht mehr erwähnt.

Teams gewann während der Covid-Pandemie stark an Beliebtheit, da viele ihre Arbeit und privaten Treffen ins Internet verlagerten.

Nach der offiziellen Ankündigung von Skypes Einstellung veröffentlichte Microsoft einen Blogbeitrag von Jeff Teper, dem Präsidenten für kollaborative Apps und Plattformen.

Darin erklärte er, dass Microsoft seine kostenlosen Dienste vereinfachen und sich auf Teams konzentrieren wolle.

„Mit Teams erhalten Nutzer viele der gleichen Funktionen, die sie von Skype kennen – darunter Einzel- und Gruppengespräche, Nachrichten und Dateifreigabe“, schrieb er.

„Darüber hinaus bietet Teams erweiterte Funktionen wie Meetings, Kalenderverwaltung und das Erstellen von Online-Communities – und das kostenlos.“

Skype-Nutzer haben nun zwei Möglichkeiten: Sie können zu Microsoft Teams wechseln oder ihre Skype-Daten – darunter Chats, Kontakte und Anrufverläufe – exportieren.

Für zahlende Skype-Kunden gilt: Sie können ihren Dienst bis zum Ende ihrer aktuellen Abrechnungsperiode weiter nutzen.