Francesco Cancellato sieht Angriff als Bedrohung der Pressefreiheit
Francesco Cancellato Spionage Angriff Pressefreiheit: Der italienische Enthüllungsjournalist Francesco Cancellato, bekannt für seine Recherchen zu rechtsextremen Strukturen in der Partei von Premierministerin Giorgia Meloni, wurde offenbar Ziel israelischer Spionagesoftware. Eine WhatsApp-Benachrichtigung informierte ihn darüber, dass sein Telefon möglicherweise kompromittiert wurde.
Cancellato, Chefredakteur von Fanpage, war der erste Betroffene, der sich öffentlich äußerte, nachdem WhatsApp bekannt gegeben hatte, dass mindestens 90 Journalisten und Mitglieder der Zivilgesellschaft mit der Überwachungssoftware angegriffen wurden. Die Attacken betrafen Personen in mehr als 24 Ländern, darunter auch in Europa.
Spionagesoftware über WhatsApp-Sicherheitslücke eingeschleust
WhatsApp, ein Unternehmen von Meta, entdeckte und blockierte die Paragon-Spyware im Dezember. Die Software mit dem Namen Graphite wird offiziell für Regierungszwecke verkauft, aber offenbar auch zur Überwachung von Journalisten missbraucht.
Berichten zufolge wurde Graphite über PDF-Dateien in unerlaubten Gruppenchats verbreitet, wobei keine Aktion des Nutzers erforderlich war, um das Gerät zu infizieren.
Es ist unklar, wie lange Cancellatos Telefon überwacht wurde, doch der Angriff erfolgte wenige Monate nach seiner Enthüllung über Melonis Partei Brüder Italiens. Sein Team deckte auf, dass Mitglieder der Parteijugend Nazi-Parolen riefen, faschistische Gesten zeigten und antisemitische Äußerungen machten.
EU-Politiker verurteilen Angriff auf Journalisten
Cancellato, 45, erklärte, dass er zuvor keine Hinweise auf eine Überwachung hatte. Er hat eine technische Untersuchung eingeleitet, um herauszufinden, welche Daten kompromittiert wurden.
Seine Enthüllungen führten zu starker Kritik an Melonis Partei in Italien und der EU. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verurteilte die Verwendung faschistischer Symbole als „moralisch inakzeptabel“. Die Jüdische Gemeinde Roms forderte konsequente Maßnahmen gegen rechtsextreme Strukturen.
Trotz der Aussage von Brüder Italiens-Abgeordnetem Giovanni Donzelli, dass in der Partei kein Platz für Rassisten oder Extremisten sei, löste der Spionageangriff weitreichende Bedenken über Pressefreiheit und den Missbrauch von Überwachungstechnologie aus.
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