Grippewelle in Rumänien: Die rumänischen Gesundheitsbehörden haben einen epidemiologischen Alarm ausgelöst, nachdem die Grippefälle drei Wochen in Folge stark angestiegen sind. Der sprunghafte Anstieg der Atemwegsinfektionen setzt das Gesundheitssystem unter Druck, insbesondere in Städten wie Bukarest, Cluj und Brasov. Obwohl die Situation ernst ist, schließen die Behörden strenge Einschränkungen oder Quarantänemaßnahmen aus und setzen stattdessen auf präventive Maßnahmen, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.
Steigende Infektionszahlen und niedrige Impfquote
Zwischen dem 20. und 26. Januar verzeichnete das Nationale Institut für öffentliche Gesundheit (INSP) 133.600 Atemwegsinfektionen, ein Anstieg von 6 % im Vergleich zur Vorwoche. Die Zahl der bestätigten Grippefälle stieg deutlich auf 10.950, nachdem sie in der Vorwoche noch bei 6.994 lag. Bisher sind 22 Menschen gestorben, darunter ein dreijähriges Kind. Gesundheitsminister Alexandru Rafila bestätigte, dass keines der Opfer gegen Grippe geimpft war.
Trotz des steigenden Gesundheitsrisikos bleibt die Impfquote in Rumänien niedrig – nur 1,13 Millionen Menschen wurden geimpft, obwohl das Land über 19 Millionen Einwohner hat. Rafila räumte ein, dass die aktuellen Zahlen besorgniserregend seien, versicherte jedoch, dass keine strengen Maßnahmen wie Lockdowns erforderlich seien. Stattdessen konzentrieren sich die Behörden auf gezielte Schutzmaßnahmen, die es ermöglichen, dass soziale und wirtschaftliche Aktivitäten weiterhin stattfinden können, während die Virusverbreitung eingedämmt wird.
Krankenhäuser und Schulen verstärken Schutzmaßnahmen
Krankenhäuser im ganzen Land wurden angewiesen, die Besucherzahlen zu begrenzen, um die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Cristina Geormaneanu, Sprecherin des Notfallkrankenhauses im Kreis Craiova, betonte, dass Krankenhausbesuche auf das Nötigste beschränkt werden sollten. Im Victor Babes Klinikum für Infektionskrankheiten in Craiova arbeiten Ärzte unter strengen Infektionsschutzmaßnahmen, da die Klinik an ihre Kapazitätsgrenzen stößt.
Auch in Schulen und Kindergärten gelten neue Regelungen. Schüler und Lehrer mit Grippesymptomen müssen sich isolieren, und Klassenzimmer müssen regelmäßig gelüftet werden, um das Ansteckungsrisiko zu verringern. Die Regierung wird in den kommenden Tagen weitere öffentliche Gesundheitsempfehlungen herausgeben.
Die Grippefälle in Rumänien waren in den letzten Jahren schwankend, wobei ein starker Anstieg im Jahr 2020 zu verzeichnen war, als die Zahl der Infektionen während der ersten Monate der COVID-19-Pandemie auf 29.000 Fälle anstieg. Im Jahr 2023 beobachteten Gesundheitsbehörden einen Anstieg der sogenannten „Flurona“-Fälle, bei denen Patienten gleichzeitig mit Grippe und COVID-19 infiziert waren.
Angesichts der weiterhin steigenden Infektionszahlen bleiben die Behörden in höchster Alarmbereitschaft und rufen die Bevölkerung dazu auf, sich impfen zu lassen und empfohlene Schutzmaßnahmen einzuhalten.
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