Miloš Vučević Rücktritt und politische Krise in Serbien: Serbiens Premierminister Miloš Vučević hat seinen Rücktritt bekannt gegeben. Die Entscheidung fällt während massiver Proteste im Land.
Rücktritt nach Tragödie und wachsendem Unmut
Miloš Vučević, Premierminister von Serbien, ist von seinem Amt zurückgetreten. Der Schritt erfolgt, nachdem landesweite Proteste das Land seit Wochen in Atem halten. Auslöser war der Einsturz eines Bahnhofsgebäudes in Novi Sad, Vučevićs Heimatstadt, bei dem 15 Menschen starben.
Der Vorfall hat die Regierung in den Fokus der Kritik gerückt. Viele werfen Vučević vor, als ehemaliger Bürgermeister von Novi Sad Mitschuld an den unzureichenden Bauarbeiten zu tragen. Seitdem fordern Studierende, Lehrkräfte und zahlreiche Bürger nicht nur seinen Rücktritt, sondern auch den des Präsidenten Aleksandar Vučić, der die Serbische Fortschrittspartei (SNS) dominiert.
Gewalt und neue Enthüllungen belasten die Regierung
Die Lage eskalierte, als mehrere Studierende in Novi Sad während einer Protestaktion angegriffen wurden. Bewaffnete Männer, die aus SNS-Büros kamen, verletzten einige schwer. Eine Medizinstudentin musste mit Knochenbrüchen in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Vučević beschuldigte ausländische Kräfte, die Proteste zu organisieren, um Serbien zu destabilisieren.
Zusätzlich veröffentlichten Regierungsstellen neue Dokumente zu den Bauarbeiten am eingestürzten Bahnhof. Diese Unterlagen könnten weitere Verantwortliche belasten, da eine bislang nicht erwähnte Firma involviert war. Das zuständige Gericht prüft derzeit, ob die Liste der Angeklagten erweitert werden muss.
Opposition fordert Übergangsregierung vor Neuwahlen
Die Opposition drängt auf eine Übergangsregierung, bevor Neuwahlen abgehalten werden. Damit will sie möglichen Wahlbetrug wie 2023 verhindern. Die SNS lehnt diese Forderung strikt ab, wodurch die politische Zukunft des Landes ungewiss bleibt.
Protestierende verschärften zuletzt ihre Aktionen. In Belgrad blockierten sie einen zentralen Verkehrsknotenpunkt für 24 Stunden. Studierende setzen ihre Proteste fort und fordern volle Transparenz über die Renovierungsarbeiten des Bahnhofs in Novi Sad.
Serbien steht vor einer politischen Zerreißprobe. Der Rücktritt Vučevićs markiert einen Wendepunkt, doch die Zukunft bleibt ungewiss.
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