Donald Trump will kurz nach seiner Amtseinführung mit groß angelegten Abschiebungen von Migranten ohne Papiere beginnen. Millionen könnten betroffen sein.
Chicago im Mittelpunkt der Ersten Einsätze
Ab Dienstag sollen landesweite Razzien gegen Migranten ohne gültige Papiere beginnen. Der neue Grenzschutzbeauftragte, Tom Homan, kündigte an, dass niemand verschont bleibt. „Illegale Einwanderer müssen mit Konsequenzen rechnen,“ erklärte Homan. Als erste Stadt wurde Chicago ausgewählt, bekannt für ihren Schutzstatus gegenüber Migranten.
Die Operation in Chicago wird eine Woche dauern und rund 200 Beamte der Einwanderungsbehörde ICE umfassen. Die Stadt, die als „Zufluchtsstadt“ gilt, verweigert die Weitergabe von Informationen an Bundesbehörden. Dennoch erklärte die örtliche Polizei, dass sie die Einsätze nicht behindern werde. Hunderte von Migranten könnten während dieser Aktion festgenommen werden, was ein klares Signal von Trumps Einwanderungspolitik darstellt.
Verstärkte Sicherheitsmaßnahmen an der Grenze
Schätzungen zufolge leben rund 11 Millionen Migranten ohne gültige Papiere in den USA. Trumps Abschiebungspläne könnten jedoch insgesamt 20 Millionen Menschen betreffen, einschließlich ihrer Familien. Um diese Maßnahmen umzusetzen, plant die Regierung, den nationalen Notstand auszurufen und das Militär einzusetzen. Gleichzeitig haben sich die Aktivitäten an der Grenze zu Mexiko bereits verstärkt.
In El Paso, Texas, führten Zollbeamte eine Übung durch, die den Verkehr auf einer internationalen Brücke für 40 Minuten stoppte. Diese Maßnahmen dienen der Vorbereitung auf mögliche Zwischenfälle. In Ciudad Juárez, einer mexikanischen Grenzstadt, beobachten Bewohner eine deutliche Zunahme solcher Übungen seit Trumps Wahl. Die Stadt ist ein zentraler Zugangspunkt für Migranten, die vor Armut oder Gewalt fliehen.
Tijuana Bereitet Sich auf Folgen Vor
Die mexikanische Grenzstadt Tijuana trifft Vorbereitungen, um den möglichen humanitären Herausforderungen zu begegnen. Claudia Portela, Leiterin des Projekts Proyecto Salesiano, betonte die Ernsthaftigkeit der Lage. Die Stadt hat den Notstand ausgerufen und plant, Sporteinrichtungen in Notunterkünfte für abgeschobene Migranten umzuwandeln.
Trotz dieser Maßnahmen könnte die Kapazität der Stadt schnell an ihre Grenzen stoßen. Tijuana, bekannt für den weltweit meistfrequentierten Grenzübergang, ist bereits stark belastet. Seit Trumps Wahl im November haben die Abschiebungen deutlich zugenommen, was an die harten Regelungen seiner ersten Amtszeit erinnert.
Die geplanten Massendeportationen markieren eine deutliche Verschärfung der US-amerikanischen Einwanderungspolitik. Die Maßnahmen werden sowohl die Migranten als auch die betroffenen Grenzregionen vor immense Herausforderungen stellen.