Ubisoft hat angekündigt, Berater zu beauftragen, um strategische Optionen zu prüfen, was auf Übernahmeinteressen hinweisen könnte.
In einer Pressemitteilung erklärte das Unternehmen: „Erfahrene Berater werden transformative strategische und kapitalistische Optionen untersuchen, um den Wert für alle Beteiligten zu maximieren.“
Zudem verschob Ubisoft die Veröffentlichung des lang erwarteten Spiels Assassin’s Creed Shadows erneut auf den 20. März. Das ursprünglich für November geplante Spiel wurde zunächst auf Februar verschoben, um die Spielqualität und ein starkes Markteinführungserlebnis zu gewährleisten.
Tencent als potenzieller Akteur bei einer Übernahme
Die Entscheidung, Berater einzuschalten, folgt Berichten, dass Tencent und die Guillemot-Familie im Oktober eine Privatisierung Ubisofts erwogen haben.
Tencent, ein führendes chinesisches Unternehmen für Spiele und soziale Medien, hält einen Anteil von 9,99 % an Ubisoft, nachdem es 49,9 % von Guillemot Brothers Ltd., der Holdinggesellschaft der Gründerfamilie, übernommen hatte.
Diese Vereinbarung sichert der Guillemot-Familie weiterhin die Kontrolle über die Unternehmensführung von Ubisoft. Laut der Vereinbarung darf Tencent seine Ubisoft-Aktien fünf Jahre lang nicht verkaufen.
Die Ankündigung könnte Fortschritte in Gesprächen mit Tencent oder anderen potenziellen Partnern andeuten. Ubisoft erklärte, der Prozess werde vom unabhängigen Verwaltungsrat überwacht, und versprach, die Öffentlichkeit über Entwicklungen zu informieren, falls eine Transaktion zustande kommt.
CEO Yves Guillemot und CFO Frederick Duguet gaben keine weiteren Einzelheiten bekannt. „Wir prüfen aktiv verschiedene Optionen, aber momentan können wir nichts Weiteres sagen“, erklärte Duguet.
Finanzielle Herausforderungen und gesenkte Prognosen
Ubisoft kämpft weiterhin mit sinkenden Umsätzen und Margen, was zu einem Kursrückgang der Aktie um 44 % im Jahr 2024 führte.
Am Donnerstag senkte Ubisoft erneut seine Jahresprognosen, nachdem das Weihnachtsgeschäft und die Einführung von XDefiant enttäuschend verliefen.
Das Unternehmen rechnet nun für das dritte Quartal des Geschäftsjahres mit einem Nettoumsatz von 300 Millionen Euro, nach zuvor prognostizierten 380 Millionen Euro. Die Gesamtbuchungen für das Geschäftsjahr 2025 wurden auf 1,9 Milliarden Euro gesenkt, ein Rückgang gegenüber den 1,95 Milliarden Euro, die im September prognostiziert wurden.
Im Geschäftsjahr 2024 meldete Ubisoft Buchungen in Höhe von 2,3 Milliarden Euro. Ursprünglich erwartete das Unternehmen für 2025 ein Wachstum auf 2,42 Milliarden Euro. Diese Prognosen wurden nun deutlich nach unten korrigiert.
Das Unternehmen machte schwache Markteinführungen, darunter Star Wars Outlaws, für die geringeren Zahlen verantwortlich. Ubisoft meldete Nettobuchungen von 642 Millionen Euro für die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2025, ein Rückgang von 22 % im Vergleich zum Vorjahr. Der freie Cashflow war mit -126 Millionen Euro negativ.
Ubisoft plant, seine jährlichen Fixkosten bis zum Geschäftsjahr 2025-26 um über 200 Millionen Euro zu senken, im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022-23. Das Unternehmen will dies durch gezielte Kostensenkungen und selektive Investitionen erreichen.
„Diese Maßnahmen werden Ubisoft auf langfristigen Erfolg ausrichten“, betonte das Unternehmen in seiner Mitteilung.