Die Kupferpreise sind 2025 stark gestiegen und verzeichneten in den ersten sechs Handelstagen des Jahres einen Anstieg von über 6 %. Am Donnerstag erreichten COMEX-Kupferfutures 4,29 $ (4,17 €) pro Pfund, den höchsten Stand seit dem 11. Dezember.
Dieser Anstieg zeigt, dass die globale Nachfrage, insbesondere aus China, weiterhin wächst, während das Angebot begrenzt bleibt. Die zunehmende Verlagerung hin zu erneuerbaren Energien, Elektrofahrzeugen und künstlicher Intelligenz treibt die Kupfernachfrage weiter an. Allerdings bleibt die Unterinvestition in den Kupferbergbau ein langfristiges Problem. Laut S&P Global wird die globale Kupferminenproduktion bis 2026 ihren Höchststand von 23,5 Millionen Tonnen erreichen und danach jährlich um 2,3 % sinken. Kurzfristig treiben Chinas Konjunkturmaßnahmen und Raffinerieüberkapazitäten die Kupferpreise nach oben.
Chinas Maßnahmen befeuern die Nachfrage
Im Jahr 2024 erlebte der Kupfermarkt starke Preisschwankungen, wobei der Preis im Mai auf einen Rekord von 5 $ (4,9 €) pro Pfund stieg. Danach fiel er bis August deutlich zurück. China, der größte Kupferverbraucher und -lieferant weltweit, beeinflusste diese Entwicklungen maßgeblich.
Im September führte China umfangreiche Konjunkturprogramme ein, darunter Zinssenkungen, direkte Finanzhilfen und niedrigere Immobilienanzahlungen. Diese Maßnahmen sorgten zunächst für einen Anstieg der Kupferpreise, verloren jedoch mangels weiterer Schritte an Wirkung. Bis Ende 2024 fiel der Kupferpreis auf knapp unter 4 $ (3,9 €) pro Pfund, nachdem er im September einen zweiten Höchststand von 4,8 $ (4,7 €) pro Pfund erreicht hatte.
Für 2025 erwarten Analysten, dass China seine Konjunkturmaßnahmen intensiviert, insbesondere vor dem Hintergrund der Trump-Präsidentschaft in den USA. Zu den jüngsten Maßnahmen gehört ein erweitertes Inzahlungnahmeprogramm für Haushaltsgeräte. Analysten gehen auch davon aus, dass zusätzliche Zinssenkungen und niedrigere Mindestreserveanforderungen das Wirtschaftswachstum weiter fördern werden. Die Kupfernachfrage wird jedoch stark davon abhängen, ob es direkte steuerliche Unterstützung für Bau und Infrastrukturentwicklung gibt.
Trumps Zollpolitik könnte Kupferpreise belasten
Die von Präsident Trump angekündigten Zölle könnten die Aufwärtsbewegung der Kupferpreise erheblich beeinträchtigen. Trump plant, chinesische Exporte mit einem Zoll von 60 % und Waren aus Mexiko und Kanada mit einem Zoll von 25 % zu belegen.
Obwohl eine starke US-Wirtschaft, die wachsende Beliebtheit von Elektrofahrzeugen und Fortschritte in der künstlichen Intelligenz die Kupfernachfrage unterstützen, könnten chinesische Importe die Inflation in den USA erhöhen. Dies könnte die Federal Reserve veranlassen, die Zinssätze anzuheben oder die Geldpolitik zu straffen, was die globale Nachfrage nach Kupfer und anderen Industriemetallen bremsen könnte.
ING-Analysten erwarten, dass Kupferpreise im ersten Quartal durch chinesische Raffinerieüberkapazitäten auf hohem Niveau bleiben. Trumps Zölle könnten die Preise jedoch im zweiten und dritten Quartal unter Druck setzen. Weitere chinesische Konjunkturmaßnahmen könnten helfen, den Abwärtsdruck im späteren Jahresverlauf abzufedern.
