Novomatic verkauft den Sportwettenanbieter Admiral an Tipico, einen deutschen Anbieter für Wetten und Onlinespiele. Der Kaufpreis bleibt ungenannt. Der Deal muss noch von Behörden genehmigt werden und wird vor dem 9. Februar nicht abgeschlossen sein. Admiral beschäftigt in Österreich rund 1600 Personen und gehört derzeit noch zum Glücksspielriesen Novomatic. In einer Aussendung betont der Konzern, dass er sich künftig stärker auf das internationale Geschäft konzentrieren möchte. Tipico hingegen will seine Position in Österreich ausbauen.
Am 9. Februar steht der Super Bowl an, eines der größten Sportereignisse der USA. Millionen Menschen werden das Finale der National Football League verfolgen. In der Admiral Arena im Wiener Prater lockt eine große Party mit Essen, Getränken und Übertragungen auf 75 Bildschirmen. Eine 45 Quadratmeter große LED-Wand sorgt für perfekte Sicht auf die spannende Show im Caesars Superdome in New Orleans. Für Wettbegeisterte bieten solche Veranstaltungen zahlreiche Möglichkeiten, etwa Wetten auf den Sieger oder das erste Field Goal. Während Eintrittskarten für den Super Bowl mehrere Tausend Euro kosten können, ist die Veranstaltung in Wien deutlich erschwinglicher.
Wetten als Wachstumsmarkt
Seit 2014, als in Wien das Kleine Glücksspiel verboten wurde, hat sich die Admiral Arena zu einem Treffpunkt für Sport- und Wettfans entwickelt. Sportwetten ersetzen zunehmend das Automatenglücksspiel und gelten als sozial akzeptabler. Admiral ist in Österreich Marktführer in einem komplexen und schwer regulierbaren Markt. Im Jahr 2023 betrug der Umsatz aus Sportwetten – online und offline – rund 3,8 Milliarden Euro. Die Novomatic-Tochter erhielt zudem 2024 verspätet Corona-Hilfen in Höhe von 10,5 Millionen Euro.
Tipico will mit dem Kauf von Admiral seine Marktstellung in Österreich stärken. Gleichzeitig könnten für Novomatic strategische Gründe eine Rolle spielen. Fachleute vermuten, dass der Konzern ohne Sportwetten bessere Chancen auf Online-Glücksspiellizenzen hat, die 2027 neu vergeben werden. Sportwetten gelten in Österreich als Geschicklichkeitsspiel und unterliegen den Ländergesetzen, die beim Spielerschutz oft hinterherhinken. Fachleute fordern daher eine moderne Regulierung und eine unabhängige Behörde, um das Glücksspiel fairer und sicherer zu gestalten. Bislang bleiben politische Reformen aus.