Die Nachwirkungen der umstrittenen Präsidentschaftswahlen in Mosambik haben seit Oktober über 150 Menschenleben gefordert und internationale Besorgnis ausgelöst. Nach der Bestätigung von Daniel Chapos Wahlsieg durch den Verfassungsrat brachen in den großen Städten des Landes Unruhen aus.
Innenminister Pascoal Ronda erklärte, die Gewalt sei durch die Entscheidung des Gerichts ausgelöst worden. Allein in den letzten 24 Stunden wurden 236 Vorfälle gemeldet, bei denen 21 Menschen, darunter zwei Polizisten, ums Leben kamen.
Zerstörung durch Demonstranten und Behördenkritik
Die Proteste wurden hauptsächlich von Anhängern des unterlegenen Kandidaten Venâncio Mondlane angeführt, der 24 % der Stimmen erhielt. Demonstranten plünderten Geschäfte in Maputo und Beira, während 25 Fahrzeuge, darunter zwei Polizeiautos, in Brand gesetzt wurden.
Nach Angaben des Innenministeriums wurden 11 Polizeieinheiten und ein Gefängnis angegriffen, wobei 86 Gefangene freikamen. Menschenrechtsgruppen warfen den Behörden eine brutale Niederschlagung der Proteste vor, die sich gegen mutmaßlich gefälschte Wahlergebnisse richteten.
EU fordert Aufklärung und Transparenz
Die EU zeigte sich besorgt über die anhaltende Gewalt und forderte alle Parteien zur Zurückhaltung auf. Brüssel entsandte eine 180-köpfige Wahlbeobachtungsmission, die mehrere Unregelmäßigkeiten bei der Auszählung und Bewertung der Stimmen feststellte.
„Transparenz und Rechenschaftspflicht sind entscheidend, um die Menschenrechtsverletzungen anzugehen“, hieß es in einer EU-Erklärung. Die Proteste, die bisher über 150 Menschenleben forderten, zeigen keine Anzeichen einer Entspannung.