Eine neue Studie hat gezeigt, dass Mineralwasser aus verschiedenen europäischen Ländern mit TFA (Trifluoressigsäure), einer schädlichen PFAS-„Ewigkeitschemikalie“, belastet ist. Die Kontamination wird auf den großflächigen Einsatz von Pestiziden zurückgeführt, die TFA enthalten oder in der Umwelt zu TFA abgebaut werden. Dies stellt die Reinheit von Mineralwasser und die öffentliche Gesundheit infrage.
Pestizide als Ursache für TFA-Belastung in Mineralwasser
Mineralwasser, das eigentlich frei von Schadstoffen sein sollte, ist nun nachweislich mit TFA belastet. Die Untersuchung von Pesticide Action Network Europe ergab, dass in 10 von 19 getesteten Mineralwasserproben TFA enthalten war. Die gemessenen Werte überschritten die in der Europäischen Union festgelegte Regulierungsschwelle um bis zu 32-fach.
„Es ist alarmierend, dass wir TFA zu uns nehmen, ohne es zu wissen“, sagte Angeliki Lysimachou, Mitautorin der Studie. Sie betonte, dass die Mineralwasserproduzenten keine Schuld an der Kontamination tragen, da diese auf den Einsatz von Pestiziden zurückzuführen ist.
TFA: Ein langlebiges und schwer filterbares Problem
TFA ist eine Chemikalie, die sich leicht in der Umwelt verbreitet und nur schwer aus Wasser herausgefiltert werden kann. Ursprünglich wurde TFA als Kältemittel eingesetzt, um umweltschädliche FCKWs zu ersetzen. Zwischen 2019 und 2022 machten fluorierte Gase, die zu TFA abgebaut werden, etwa 60 % der weltweit produzierten PFAS aus.
Die Kontamination ist weit verbreitet: In einer belgischen Studie wurde TFA in 93 % von über 600 Wasserproben nachgewiesen, vor allem in landwirtschaftlichen Regionen. Auch die Schweiz meldete hohe TFA-Werte im Grundwasser. In den USA wurde TFA in sämtlichen untersuchten Regenwasserproben in Michigan gefunden.
Forderung nach strengeren Regulierungen und Verboten
Während die US-Umweltschutzbehörde (EPA) kürzlich entschied, TFA nicht als PFAS einzustufen und damit weniger streng zu überwachen, kritisieren Experten diesen Schritt als wirtschaftlich motiviert. Chemieunternehmen profitieren stark von der Produktion von TFA.
In der Europäischen Union hingegen schlägt die Europäische Kommission ein Verbot von zwei gängigen Pestiziden vor, die TFA-Verbindungen enthalten. Zudem könnte TFA bald als fortpflanzungsgefährdender Stoff eingestuft werden.
„Der erste Schritt muss sein, die Hauptquellen von TFA zu eliminieren, insbesondere PFAS-haltige Pestizide“, fordern die Autoren der Studie. Um die Wasserqualität und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen, seien dringend Maßnahmen notwendig, um diese langlebige Chemikalie zu regulieren.