Der montenegrinische Präsident Jakov Milatović hat sich für einen NATO-Beitritt der Ukraine ausgesprochen, betonte jedoch die Notwendigkeit eines überlegten Vorgehens. Er unterstrich das Recht jeder Nation, ihre eigene Zukunft zu bestimmen.
NATO-Mitgliedschaft für die Ukraine: Ein Thema mit Diskussionsbedarf
In einem Interview mit Euronews erklärte Milatović, dass die Aufnahme der Ukraine in die NATO „definitiv“ ein wichtiges Gesprächsthema innerhalb des Bündnisses sein werde. Obwohl Montenegro die Beitrittsbestrebungen der Ukraine unterstützt, plädierte Milatović nicht für eine sofortige Einladung oder eine Verknüpfung mit Friedensverhandlungen mit Russland.
„Wir haben die NATO-Entscheidung unterstützt, die Zusammenarbeit mit der Ukraine zu vertiefen und Unterstützungsmechanismen einzuführen“, sagte Milatović. „Diese Maßnahmen sind entscheidend für einen gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine.“
Ukraine drängt auf schnelle NATO-Einladung
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert eine umgehende Einladung zur NATO-Mitgliedschaft als Teil seines Siegesplans und möglicher Friedensverhandlungen. Im Juni hatten die NATO-Verbündeten bekräftigt, dass die Ukraine auf einem „unumkehrbaren Weg“ zur Mitgliedschaft sei. Zudem wurden militärische Hilfen wie F-16-Kampfflugzeuge und Programme zur Verbesserung der Interoperabilität zugesagt.
Unterschiedliche Meinungen innerhalb der NATO
Einige NATO-Staaten argumentieren, dass die ukrainische Armee noch Reformen brauche, um die Standards des Bündnisses zu erfüllen. Andere befürchten, dass ein sofortiger Beitritt die Spannungen mit Russland verschärfen könnte.
Milatović räumte ein, dass dies ein komplexes Thema sei. Er erwartet, dass der NATO-Beitritt der Ukraine beim nächsten Gipfel in Den Haag intensiv diskutiert wird. „Dieses Thema wird im Mittelpunkt der Gespräche der NATO-Mitglieder stehen“, sagte er.
Während der Krieg in der Ukraine andauert, muss die NATO die Unterstützung der Ukraine mit der Wahrung regionaler Stabilität in Einklang bringen und dabei eine Eskalation vermeiden.