Tausende französische Beamte haben am Donnerstag landesweit gegen Haushaltskürzungen und die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst protestiert. Der Streik folgte auf ein dramatisches Misstrauensvotum, das die Regierung zum Scheitern brachte, nachdem sie das Parlament umgangen hatte, um einen Haushalt für die soziale Sicherheit durchzusetzen.
Premierminister Michel Barnier hatte vorgeschlagen, Milliardenbeträge aus dem Haushalt zu streichen und unter anderem den unbezahlten Krankenstand für Beamte von einem auf drei Tage zu erhöhen. Diese Maßnahmen lösten Empörung aus, und die Demonstranten warfen der Regierung vor, wesentliche öffentliche Dienstleistungen zu vernachlässigen.
Landesweite Proteste fordern Maßnahmen
Nach Schätzungen der Gewerkschaften und der französischen Behörden versammelten sich in ganz Frankreich zwischen 130 000 und 200 000 Demonstranten. Die Demonstranten brachten ihre Frustration über die Verschlechterung der Bedingungen in Krankenhäusern, Schulen und Pflegeheimen zum Ausdruck.
Anne Souyris, Senatorin der Grünen Partei, schloss sich den Protesten vor dem Finanzministerium an und wies darauf hin, dass sich die Regierung von der Öffentlichkeit und dem Parlament abgekoppelt hat. Souyris forderte „schnelles, ernsthaftes und verantwortungsbewusstes Handeln“, um die sich verschärfende Krise der öffentlichen Dienste anzugehen.