Am Dienstag verschärfte China die Handelsbeziehungen mit den Vereinigten Staaten, indem es den Export mehrerer seltener Mineralien stoppte. Diese Entscheidung ist eine Reaktion auf die zunehmenden Handels- und Technologieeinschränkungen, die die Biden-Regierung gegen China verhängt hat. Der Exportstopp betrifft wichtige Rohstoffe wie Gallium, Germanium, Antimon und bestimmte Superhartmaterialien, die für die Produktion von Halbleitern, High-Tech-Produkten und militärischen Geräten von entscheidender Bedeutung sind. Der Schritt unterstreicht Chinas Bereitschaft, Lieferketten als strategisches Mittel im laufenden Technologiekrieg zu nutzen.
Chinas wachsende Kontrolle über globale Lieferketten
China hat seine Kontrolle über die globalen Lieferketten von seltenen Erden in den letzten Jahren schrittweise verstärkt. Dies betrifft Mineralien, die für die Herstellung von Technologien wie Halbleitern und modernen Waffensystemen unerlässlich sind. So wurden in den vergangenen Monaten Exportregeln für Gallium und Germanium eingeführt, die in der Halbleiterindustrie verwendet werden. Im September kamen Antimon, das für Militärsprengstoffe benötigt wird, und strenge Auflagen für den Export von seltenen Erden hinzu. Chinas Maßnahmen zielen darauf ab, den Zugang zu diesen Materialien, die für viele westliche Technologien entscheidend sind, zu kontrollieren.
Der Exportstopp für diese Mineralien wird allgemein als Reaktion auf die restriktiven Maßnahmen der USA verstanden, die Chinas Zugang zu fortschrittlicher Technologie einschränken sollen. Diese Verschärfung der Handelspraktiken wird als Teil einer umfassenden Strategie Chinas gesehen, die eigene technologische Unabhängigkeit zu stärken und den Druck auf die USA zu erhöhen.
Auswirkungen auf die US-Industrie und nationale Sicherheit
Die Auswirkungen auf die USA könnten erheblich sein, insbesondere auf die Technologie- und Verteidigungsindustrie. Wolfram, ein entscheidendes Superhartmaterial, wird vor allem in der Panzerbrechenden Munition benötigt. Der Exportstopp für Wolfram könnte die Produktion in der US-Verteidigungsindustrie erheblich stören, da es Jahre dauern würde, eine neue heimische Quelle für dieses Material zu erschließen. Ähnliche Sorgen bestehen bezüglich Antimon, dessen Preise bereits deutlich gestiegen sind.
Zudem beziehen die USA einen Großteil ihres Galliums und Germaniums aus China, beides wichtige Komponenten für die Halbleiterproduktion. In den letzten Jahren wurde Gallium in den USA nicht mehr abgebaut, was die Abhängigkeit von chinesischen Lieferungen verstärkt hat. Der Exportstopp könnte daher die US-Halbleiterindustrie erheblich belasten und den Produktionsprozess verzögern.
Die Reaktion der USA und weitere Eskalationen
Diese Handelsmaßnahme erfolgt unmittelbar nach einer Reihe von US-Aktionen, die China in seiner technologischen Entwicklung behindern sollen. Die Biden-Regierung hat kürzlich über 100 chinesische Unternehmen auf eine Handelsverbotsliste gesetzt und den Verkauf von Technologieprodukten, insbesondere von Halbleitern, weiter eingeschränkt. Ziel dieser Maßnahmen ist es, Chinas Fortschritte in Bereichen wie Künstlicher Intelligenz und Halbleiterproduktion zu verhindern.
China hat diese Maßnahmen scharf kritisiert und als “illegal” bezeichnet. Es wirft den USA vor, die internationalen Handelsregeln zu untergraben und die globale Wirtschaft zu destabilisieren. Chinesische Industrieverbände fordern deshalb, dass heimische Unternehmen alternative Quellen für Technologieprodukte finden. Die China Semiconductor Industry Association warnte, dass amerikanische Chips künftig nicht mehr als “zuverlässig” gelten könnten, was sich negativ auf US-Halbleiterunternehmen auswirken könnte.
Langfristige Konsequenzen für den globalen Markt
Der Exportstopp für seltene Erden hat nicht nur Auswirkungen auf die USA, sondern könnte auch weltweit zu Störungen in den Lieferketten führen. Da China einen erheblichen Teil der globalen Versorgung mit diesen Mineralien kontrolliert, ist die weltweite Technologieproduktion auf diese Ressourcen angewiesen. Besonders die Halbleiterindustrie könnte von diesen Engpässen betroffen sein, was zu steigenden Preisen und potenziellen Lieferverzögerungen führen würde.
Die USA, die zunehmend auf andere Quellen für einige Materialien angewiesen sind, könnten in der Lage sein, die Auswirkungen des Exportverbots abzumildern. Dennoch zeigt dieser Schritt, wie wichtig der Zugang zu seltenen Erden und kritischen Rohstoffen für die technologische und militärische Macht eines Landes geworden ist. Der Handelskrieg zwischen den USA und China könnte in den kommenden Jahren weiter eskalieren und die globale Wirtschaft erheblich beeinflussen.
Die Handelskrise zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt wird immer komplexer. Jede Maßnahme, sei es Chinas Exportstopp oder die US-Technologiebarrieren, hat das Potenzial, weitreichende wirtschaftliche und geopolitische Auswirkungen zu haben. Diese Eskalation könnte die globale Technologie- und Handelslandschaft nachhaltig verändern.