WASHINGTON – Donald Trump hat am Samstag Kashyap “Kash” Patel als neuen FBI-Direktor nominiert. Dies deutet darauf hin, dass Trump den aktuellen Direktor, Christopher Wray, nach seiner Amtseinführung im Januar entlassen möchte.
Patel, ein ehemaliger Bundesanwalt, gilt als einer von Trumps favorisierten Kandidaten für nationale Sicherheitspositionen. Er hat in verschiedenen hochrangigen Ämtern in den US-Verteidigungs- und Geheimdiensten während Trumps erster Amtszeit gedient. “Kash ist ein brillanter Anwalt und Kämpfer für ‘America First’. Er hat Korruption aufgedeckt und das amerikanische Volk geschützt”, schrieb Trump am Samstag auf Truth Social. Patel habe eine wichtige Rolle bei der Aufdeckung des “Russland-Hoaxes” gespielt.
Trump lobte auch Patels Arbeit als Stabschef im Verteidigungsministerium sowie als stellvertretender Direktor der nationalen Geheimdienste und Direktor für Terrorismusbekämpfung im Nationalen Sicherheitsrat. “Kash hat über 60 Juryprozesse geführt”, betonte Trump. Er ist überzeugt, dass Patel die wachsende Kriminalität in den USA eindämmen und den Menschenschmuggel sowie den Drogenhandel an der Grenze bekämpfen wird.
Patel war nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Das FBI erklärte in einer Antwort, dass seine Mitarbeiter weiterhin daran arbeiten, die Amerikaner vor wachsenden Bedrohungen zu schützen.
Kritiker und Unterstützer von Patels Ernennung
Patel hat sich als langjähriger Kritiker des “Deep State” etabliert. Als ehemaliger Mitarbeiter des Justizministeriums und Berater von Devin Nunes wurde er bekannt. Seit Trumps Amtsende hat er öffentlich dessen Agenda unterstützt und sich gegen die Regierungseliten gewandt.
Patel forderte, dass “amerikanische Patrioten” in alle Regierungspositionen berufen werden. In einem Interview mit Steve Bannon erklärte er, er und Trumps Führungskräfte würden “die Verschwörer in der Regierung und den Medien finden”.
Diese radikalen Ansichten könnten ihm während des Senatsbestätigungsverfahrens Widerstand einbringen. Trump will jedoch durch Sonderregelungen Bestätigungen umgehen.
Trump ernannte Wray 2017 nach der Entlassung von James Comey. FBI-Direktoren haben in der Regel eine Amtszeit von zehn Jahren. Falls Trump Wray entlässt, wäre er der erste Präsident, der zwei FBI-Direktoren feuert.
Patels Ernennung stieß auf breite Unterstützung von Trumps Anhängern. Michael Flynn, Trumps früherer Sicherheitsberater, nannte Patel “Amerikas Wahl als FBI-Direktor”. Einige Experten warnten jedoch vor ihm. Harry Litman, ein ehemaliger US-Staatsanwalt, beschrieb Patel als “Feind des FBI” und verglich ihn mit anderen umstrittenen Trump-Kandidaten.