Am heutigen Sonntag wählen die Steirerinnen und Steirer einen neuen Landtag. Die Wahllokale haben bis 16:00 Uhr geöffnet, und kurze Zeit später wird die erste Hochrechnung veröffentlicht. Die Wählerinnen und Wähler in der Steiermark haben damit die Möglichkeit, ihre Stimme für die zukünftige politische Ausrichtung des Landes abzugeben.
Bereits im Vorfeld der Landtagswahl zeichnete sich ein bemerkenswerter Rekord ab: Laut der Landeswahlbehörde wurden insgesamt 191.452 Wahlkarten ausgegeben. Das entspricht 20,34 Prozent der 941.509 Wahlberechtigten in der Steiermark. Im Vergleich zur Landtagswahl 2019 ist dies eine deutliche Steigerung, da damals deutlich weniger Menschen per Wahlkarte abgestimmt haben. Bis Samstag um 9:00 Uhr konnten die ausgefüllten Wahlkarten noch in Briefkästen eingeworfen werden, um in die Auszählung des Wahlergebnisses einfließen zu können. Nach dieser Frist war es nur noch möglich, die Wahlkarten direkt bei der zuständigen Bezirkswahlbehörde abzugeben oder sie durch einen Boten dort einreichen zu lassen.
Neben der hohen Zahl an Wahlkarten könnte auch das Ergebnis der Wahl historisch werden. Laut aktuellen Umfragen liegt die FPÖ mit ihrem Spitzenkandidaten Mario Kunasek auf dem ersten Platz. Das wäre eine Premiere, denn seit 1945 konnten in der Steiermark nur die ÖVP und die SPÖ den ersten Platz bei einer Landtagswahl erringen. Sollte sich dieser Trend bestätigen, könnte es für Kunasek jedoch ähnlich wie für seinen Bundesparteichef Herbert Kickl laufen: Es gibt wenig Bereitschaft, mit der FPÖ eine Koalition einzugehen.
Der amtierende Landeshauptmann, Christopher Drexler von der ÖVP, hat bereits angekündigt, dass er die bestehende schwarz-rote Koalition fortführen möchte. Auch sein roter Stellvertreter, Anton Lang, steht grundsätzlich hinter dieser Idee. Allerdings schließt Lang Gespräche mit der FPÖ nicht aus, was zu möglichen Verhandlungen nach der Wahl führen könnte. Die politische Landschaft in der Steiermark bleibt somit spannend, und es wird sich zeigen, wie sich die Koalitionsgespräche nach dem Wahltag entwickeln.