Die 60/40-Regel, bei der 60 % in Aktien und 40 % in Anleihen investiert werden, ist seit Jahrzehnten ein Grundprinzip der Altersvorsorge. Sie kombiniert das Wachstumspotenzial von Aktien mit der Stabilität von Anleihen. Dies hilft Anlegern, Renditen zu erzielen und Risiken zu minimieren. Doch nach einem schwierigen Jahr für Anleihen im Jahr 2022 fragen sich viele, ob diese Strategie noch zeitgemäß ist.
Warum die 60/40-Regel funktioniert
Die Regel basiert auf einem ausgewogenen Ansatz. Aktien bieten durchschnittlich 10 % Rendite pro Jahr, sind aber volatil. Anleihen hingegen stabilisieren das Portfolio und liefern verlässliche Einkünfte. Diese Kombination macht die 60/40-Regel besonders für Ruhestandsplaner attraktiv. Sie reduziert das Risiko, wenn Aktienmärkte schwächeln, und bietet langfristig eine solide Basis für stabile Vermögenszuwächse.
Im Jahr 2022 geriet diese Strategie jedoch unter Druck. Aktien verloren massiv an Wert, und Anleihen erlebten mit einem Minus von 13,7 % das schlechteste Jahr seit fast einem Jahrhundert. Grund dafür waren steigende Zinsen und eine hohe Inflation, die Anleihen weniger attraktiv machten.
Bleibt die 60/40-Regel relevant?
Trotz der Rückschläge bleibt die 60/40-Regel für viele Experten eine zuverlässige Grundlage. Höhere Anleiherenditen machen diese Anlageklasse wieder interessanter. So erzielte ein 60/40-Portfolio 2023 ein Plus von 17,7 %, und auch 2024 zeigt sich vielversprechend.
Steigende Renditen bei 10-jährigen US-Staatsanleihen, aktuell bei 4,3 %, machen Anleihen erneut attraktiv. Zudem stabilisieren sich Zinsen und Inflation, was Anlegern Planungssicherheit gibt. Experten wie Jonathan Lee und Todd Jablonski bestätigen, dass die 60/40-Regel weiterhin eine starke Grundlage für ausgewogene Portfolios ist.
Fazit: Ein Prinzip mit Zukunft
Die 60/40-Regel bleibt trotz Herausforderungen ein bewährtes Konzept. Sie bietet Einkommensstabilität und Wachstum, was besonders für Ruheständler wertvoll ist. Anleihen werden in den kommenden Jahren eine wichtigere Rolle spielen, während Aktienrenditen moderater ausfallen könnten. Anleger sollten flexibel bleiben, aber die Grundprinzipien der 60/40-Regel weiterhin nutzen.