Programm zum Jubiläumsjahr
Am 5. Mai 2025 jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen zum 80. Mal. Rund 200.000 Menschen wurden dort und in Nebenlagern wie Gusen und Ebensee gefangen gehalten, von denen etwa 100.000 ermordet wurden. Unter dem Motto “Liberation!” steht das Gedenkjahr 2025, das den Prozess des Erinnerns betonen soll. Ein Schwerpunkt ist eine österreichweite Ausstellung von Artefakten. 52 Einrichtungen zeigen Objekte und Fotografien, darunter Schloss Hartheim sowie Museen in Dornbirn, St. Pölten und Eisenerz.
Ab Februar zeigt die KZ-Gedenkstätte monatlich Spielfilme zur NS-Zeit in Wien. Zum Jahrestag der Befreiung findet die Licht- und Klanginstallation #eachnamematters in Wien statt. Vom 3. bis 5. Mai werden 84.000 bekannte Namen von NS-Opfern auf der Hofburg-Fassade sichtbar. Weitere Veranstaltungen und Gedenkfeiern finden an den KZ-Standorten Mauthausen, Gusen, Melk und Ebensee statt.
Internationale Perspektive und historische Aufarbeitung
Auf dem Gelände des KZ-Mauthausen wird eine Ausstellung mit Erinnerungszeichen verschiedener Opfernationen präsentiert. Russland bleibt dabei außen vor, obwohl russische Opferverbände eingeladen wurden. Die Themen der Vorträge und Diskussionen beleuchten unter anderem die Rolle der Zivilbevölkerung, die rund um die Lager lebte, und die Stellung von Frauen in der NS-Maschinerie.
Themenrundgänge und Gedenkwanderungen
Im Rahmen des Gedenkjahres gibt es monatlich Rundgänge zur Lagergeschichte. Gedenkwanderungen erinnern an die “Mühlviertler Hasenjagd” und die Todesmärsche ins KZ-Gunskirchen. Die sogenannte Menschenhatz begann nach dem Ausbruch sowjetischer Kriegsgefangener im Februar 1945, bei dem 500 Menschen ermordet wurden. Die Todesmärsche forderten tausende Opfer, die auf dem Weg nach Gunskirchen durch Erschöpfung, Misshandlungen oder Erschießungen starben. Die Erinnerung an diese Tragödien soll wachgehalten werden.